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Auf der Suche nach einem verschwundenen Studenten stoßen die beiden Privatdetektive Larry und Ayesha in dessen Apartment auf einen Stapel Videokassetten, deren Inhalt von grausiger Natur ist: Ein Mann, dem nach einem Unfall ein künstliches Auge eingesetzt wird, verfällt dem Wahnsinn, als er plötzlich rachsüchtige Geister sehen kann. Ein Radfahrer erlebt hautnah den Ausbruch einer Zombie-Epidemie. Ein Dokumentarfilmteam wird auf dem Anwesen einer mysteriösen Sekte mit Ereignissen konfrontiert, die das Tor zur Hölle aufstoßen. Und eine Gruppe Kinder, welche die Abwesenheit ihrer Eltern für Schabernack nutzen, hat eine nicht ganz so freundliche Begegnung der dritten Art.


Nur ein Jahr nach dem 2012 erschienenen "V/H/S - Eine mörderische Sammlung" erschien 2013 die Fortsetzung der Horror Anthologie, die fast selbstredend auch dieses Mal wieder im berühmt-berüchtigten Found Footage Look serviert wurde. Wie schon im Vorgänger gibt es dabei eine kleine Rahmenhandlung, in der ein Privatdetektiv mit seiner Assistentin auf der Suche nach einem Studenten ist. Bei der Durchsuchung von dessen Wohnung stößt man dabei auf eine Ansammlung von VHS Tapes und vier der darauf befindlichen Episoden werden dem Zuschauer hier präsentiert. Überzeugte schon der Vorgänger durch die Bank mit interessanten Geschichten, so wird man auch in vorliegendem Fall mit vier Filmchen konfrontiert, die einem streckenweise wirklich unter die Haut gehen. Es ist wirklich für jeden etwas dabei und an dieser Stelle sei gleich einmal vermerkt, das die Macher in Sachen Härte nicht gegeizt haben und phasenweise äußerst heftige Filmchen präsentieren, die einen auch manchmal an den Rand der eigenen Ekelgrenze bringen können.

Grusel, SCI/FI und knallharter Splatter geben sich hier die Klinke in die Hand, so das an dieser Stelle auch für genügend Abwechslung gesorgt wird, die sich konstant durch die gesamte Laufzeit zu erkennen gibt. Es beginnt mit einer eher gruseligen Geschichte, um danach mit zwei eher derben Beiträgen eine erhebliche Steigerung erkennen zu lassen, um dann am Ende mit einem gelungenen SCI/FI Beitrag einen insgesamt sehr intensiven Film stimmig abzurunden, der dem Betrachter teilweise eine ganze Menge abverlangt. Dieser Aspekt kommt wohl hauptsächlich in der dritten Episode ganz besonders zum tragen, in der ein Film Team zu Besuch bei einer religiösen Sekte ist. Zwar beginnt die Folge äußerst ruhig und eher bedächtig, erfährt dann jedoch innerhalb weniger Minuten eine Richtungsänderung, die so manchem eventuell sogar den Magen umdrehen kann. Im Bezug auf Splatter und Härte liegt hier ganz eindeutig das absolute Highlight von "S-VHS" vor und Gorehounds werden extrem gut auf ihre Kosten kommen.

Aber auch die anderen Geschichten sowie auch die generelle Rahmenhandlung tragen Sorge dafür, das man als Zuschauer konzentriert bei der Sache bleibt und zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Langeweile oder gar Ermüdungserscheinungen verspüren kann. Das ist auch das Schöne an dieser Reihe die ja 2015 schon in die mittlerweile dritte Runde geht, beschränken sich die jeweiligen Regisseure der einzelnen Folge keineswegs nur darauf mit jeder Menge Blut und Härte aufzufallen. Jede einzelne Story hat etwas Geheimnisvolles an sich und kann durch eine jeweils erstklassige Grundstimmung jede Menge Punkte sammeln, so das sich insgesamt gesehen ein erstklassig inszeniertes Gesamtwerk zeigt, von dem so ziemlich jeder Genre-Fan begeistert sein dürfte.

Unter den mittlerweile unzähligen Found Footage Filmen sticht die "V/H/S Reihe" wirklich äußerst positiv hervor und obwohl auch ich selbst nicht gerade ein ausgewiesener Fan dieser Filmart bin, kann ich diese Werke nur wärmstens empfehlen. In Sachen Qualität kann man nur schwerlich eine Unterscheidung der beiden bisher veröffentlichten Filme machen die sich lediglich im enthaltenen Härtegrad ziemlich erheblich voneinander unterscheiden. Und wenn man dann darauf den Fokus legen sollte, hat vorliegende Fortsetzung recht eindeutig die Nase vorn, denn was einem insbesondere die dritte Episode bietet, geht schon fast auf keine Kuhhaut mehr. Da kann man dann auch schon nachvollziehen, das die deutsche Veröffentlichung nicht ohne Schnitte durch gewunken wurde. Immerhin fehlen über 5 Minuten, was nach der Sichtung der ungeschnittenen DVD auch durchaus nachvollzogen werden kann. Wie dem aber auch sei, "S-VHS" ist eine mehr als nur gelungene Fortsetzung die sich kein echter Genre-Fan entgehen lassen sollte.


Fazit:


"Mittendrin statt nur dabei" war einmal der Slogan eines Sportsenders und eben dieses Gefühl bekommt man durch den Found Footage Look auch hier. Alles hinterlässt einen dokumentarischen Eindruck, der einen als Zuschauer auch ungemein stark in die einzelnen Filme eintauchen lässt. Wer dieses Gefühl zu schätzen weiß und schon Gefallen am ersten teil hatte, der sollte hier unbedingt zugreifen.


8/10

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