Review

Erneut werden klassische Horrorelemente aus diversen Egosichten ein wenig variiert, denn natürlich ist vorliegender Streifen die Fortsetzung der Found-Footage-Anthologie "V/H/S - Eine mörderische Sammlung", bevor man mit dem dritten Teil möglicherweise zur Datasette zurückgreift. Immerhin: Die Kurzfilme kommen dieses Mal deutlich schneller auf den Punkt, auch wenn der Unterhaltungswert der Episoden äußerst unterschiedlich ausfällt.

Die Rahmenhandlung bildet ein Ermittlerpaar, welches nach einem verschwundenen Studenten sucht. In seiner Behausung finden sie diverse Monitore und einen Labtop. Dann sichten sie einige VHS...

Die erste Episode "Phase I Clinical Trials" bietet die ultimative Egosichtweise, denn ein Patient lässt sich nach einem Autounfall ein künstliches Auge implantieren, welches mit einem Chip versehen ist. Dadurch sieht der Betrachter genau das, was der Patient auch sieht, was in gewisser Hinsicht geisterhaft ausfällt.
Die Effekte wirken ein wenig altbacken, wobei die Idee mit dem digitalen Auge durchaus für einige spannende Einstellungen sorgt. Ein okayer Einstieg.

Geschichte zwei trägt den harmlosen Titel "A Ride in the park" und entpuppt sich als leicht schwarzhumoriges Zombiespektakel. Ein Radler mit Helmkamera wird im Wald vom Zombie gebissen und mutiert daraufhin selber zu einem, wobei die Helmkamera alles mitfilmt.
Hier setzt man primär auf derbe Effekte, es gibt Ausweidungen, abgebissene Finger und einen zerschlagenen Schädel, nur die Mimen sind bei alledem nicht sonderlich überzeugend. Die recht variabel und geschickt positionierte Kamera entschädigt jedoch für derlei Mankos.

Die dritte Erzählung spielt in Indonesien, wo ein Reporterteam eine Sekte in ihrer Einrichtung besucht und sich die Ereignisse förmlich überschlagen.
Zunächst ärgert, dass nicht alle Dialoge synchronisiert wurden, denn wenn jemand auf indonesisch in die Kamera sabbelt, haben hierzulande nur sehr wenige Zuschauer etwas davon.
In dem geräumigen Gebäude angekommen, geht es zusehends blutiger, jedoch auch bizarrer zur Sache, spätestens als ein teufelsähnliches Monster das Licht der Welt erblickt.
Diese Episode bietet definitiv die meisten Gewalteinlagen, da ist vom Kehlenschnitt über zahlreiche zerschossene Köpfe eine Menge Blut auszumachen. Inhaltlich dürfte die skurril anmutende Willkür der einzelnen Elemente jedoch nicht jedermanns Sache sein, doch das enorm hohe Tempo zum Ende der Episode vermag durchaus in seinen Bann ziehen.

Der finale Akt schimpft sich "Slumber Party Alien Abduction" und bildet einen leider enttäuschenden Abschluss. Ein paar überaus nervige Kids filmen sich mit diversen Kameras, wobei eine in der zweiten Hälfte auf einem Hund positioniert ist. Wie der Titel schon vermuten lässt, tauchen Außerirdische auf, die wie Abziehbilder diverser Klischees wirken.
Zwar wird auch hier nach einem dösigen Einstieg ein hohes Tempo gefahren, doch aufgrund der wackeligen Kameras und den wilden Lichteffekten ist teilweise nicht mehr allzu viel zu erkennen. Eine schwache Idee noch schwächer in Szene gesetzt.

Somit ergibt sich einmal mehr ein durchwachsener Eindruck: Die Anthologie startet okay, steigert sich mit Episoden zwei und drei deutlich, um gegen Ende ebenso deutlich einzubrechen. Immerhin ist die Rahmenhandlung einigermaßen atmosphärisch ausgefallen und bindet eine passable Pointe ein, die mit einem netten Splattereffekt daherkommt.
Natürlich sind viele Szenen anstrengend zu verfolgen, da diverse Ruckler, Filmfehler oder sonstige Störfaktoren für unübersichtliche Momente sorgen, doch wer den Erstling mochte, kann mit der Fortsetzung wenig falsch machen und somit bedenkenlos zugreifen.
Der Vollständigkeit halber mit der österreichischen Fassung, denn die FSK hat rund fünf Minuten Gewalt entfernt...
6,5 von 10

Details
Ähnliche Filme