Review

Trotz des Charmes der knollennasigen Figuren ist „Werner: Das muss kesseln“ eine nur durchschnittliche Fortsetzung.
Es ist Winter in dem kleinen Heimatdorf von Werner und seinem Bruder Andi und die Kälte ist kaum auszuhalten. Selbst das Bier gefriert den beiden Flachlandchaoten in der Flasche. Begonnen wird der ganze Streifen noch mit einem kleinen, ganz netten Song. So gibt es zwischendurch in „Werner: Das muss kesseln“ immer wieder ein paar Musikeinlagen.
Eigentlich sehen die beiden Brüder den Morgen schon im Arsch, als ihnen die rettende Idee kommt: Eisschlitten fahren! Sie packen ihre Höllenmaschine auf ihren Trecker und gurken zum vereisten See. Natürlich nicht, ohne dass Werner bei Meister Röhrich krankfeiern muss. Begründung: Schnodderseuche. Diese und andere lockere Sprüche sind kennzeichnend für die Werner-Comics und sind auch das witzigste an dem Film.

Auf dem Eis drehen die beiden ein paar Runden als der eitle Fatzke Nobelschröder sie mit seinem dicken Benz zu einem Rennen herausfordert – und ihren Eisschlitten sogar auf dem vereisten See schlägt. Nebenbei schleppt Nobelschröder noch eine Schlittschuhläuferin ab, in die sich Werner verguckt hat. Aus diesem Grund nehmen die beiden sogar Schröders ungute Herausforderung zu einem neuen Rennen an – und setzen sogar das Leben ihres Hausschweins Borsti ein...
„Werner: Das muss kesseln“ ist ein ziemlich kurzer Film und die Story läuft an sich ziemlich geradlinig auf das finale Rennen zu. Wendungen oder besondere Kniffe darf von der Handlung dieses ohnehin extrem kurzen Films nur sehr wenige erwarten, wobei der Plot in erster Linie eine Folie für die Gags bilden soll.
Zwar hatten sich viele an den Realfilmszenen in „Werner – Beinhart“ gestört, dabei aber vollkommen missachtet, dass man auf diese Weise die besten Momente der Werner-Comics verbunden hatte. Leider ist dies bei Teil 2 nicht möglich, der sich eh weit von den Comics entfernt, und so gibt es zwischen den gelungenen Gags immer wieder Leerlauf.

Zum Lachen sind vor allem die Sprüche der Flachlandchaoten und ihre Dreistigkeit. Vor allem die Witze über den Motorradfahrer auf seiner ’Eierfeile’ sind echt urkomisch, genauso wie der Slang der Figuren. Leider treffen nicht alle Gags und einige sind auch zu flach, so dass beim Humor trotz der erfrischenden Dreistigkeit noch einiges mehr drin gewesen wäre.
Der Zeichenstil der Figuren entspricht weitestgehend dem des Vorgängers und der Comics, was trotz des eher simplen Zeichenstil schnell ein heimisches Gefühl schafft. Zudem sind viele bekannte Figuren aus der Werner-Welt wie die Rocker oder die erfolglosen Verkehrspolizisten mit dabei.

Alles in allem kann man sich über „Werner: Das muss kesseln“ immer noch ganz gut amüsieren, aber es wäre doch einiges mehr drin gewesen und die Klasse des Vorgängers wird nicht erreicht.

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