Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 11.05.2013

Dave Grohl ist kein allzu guter Regisseur, möchte man bei diesem Debüt anmerken, denn handwerklich zeigt seine Dokumentation über die legendären Sound City Studios von LA, die jüngst vom ehemaligen Nirvana-Drummer gekauft wurden und in denen viele legendäre Alben entstanden, zu wenig Raffinesse. Eine chronologische Abfolge der Geschichte des Studios in der ersten Hälfte, kommentiert von Kennern und Zeitzeugen, dann der Kauf durch Grohl und die Erneuerung in der zweiten Hälfte, wiederum mit allerhand Interviews untermauert.

Nur erwartet man in einem solchen Fall ja auch gar keine ausgefeilte Dokumentationskunst, man möchte einfach das Feeling spüren, und Grohl hat es wirklich drauf, zu vermitteln, was er beim Anblick der verstaubten Konsolen und der vermüllten kleinen Räume spürt: Nostalgie. "Sound City" vermittelt einen motivierenden Blick auf die Produktionsseite des Musikmachens: Man möchte am liebsten seine Siebensachen packen, sich im Studio verkriechen und erst wieder mit einem frischen Album rauskommen! Grohls Enthusiasmus steckt einfach an, und es ist herzerwärmend, was für eine Gefolgschaft er für den zugehörigen Soundtrack auftreiben konnte und wie die alten Haudegen noch rocken können - insbesondere, Kalibern wie Paul McCartney beim Abgehen zuzusehen, hat etwas zutiefst Beruhigendes an sich. Warum also ein bestimmtes Studio einen unverwechselbaren Sound erzeugen kann, und warum es sich lohnt, so ein abgetakeltes kleines Studio zu erhalten, darüber gibt "Sound City" Aufschluss.

*weitere Informationen: siehe Profil

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