Diebe, Einbrecher und Detektive…16.10.2008
Gin, sehr hübsch anzusehen Frau Zeta-Jones, arbeitet bei einer Versicherung in der Abteilung „Einbruchdiebstahl“. Seit Jahren ist sie auf der Spur des scheinbar unantastbaren Gauners Mac, dem zahlreiche sauber geplante Einbrüche zugeschrieben werden, der aber indes keinerlei Beweise gegen sich hat. Also müssen Fallen ausgelegt werden, um endlich dem Meisterdieb habhaft zu werden. Doch Mac ist mit allen Wassern gewaschen, ein Schlitzohr, wie es im Buche steht, ein knorriger Schotte mit eigener Burg, ach, es ist halt Sean Connery, dem man immer wieder gerne zusehen mag. Gin tarnt sich nun als Diebin und versucht, dem Meister einen großen Coup in Malaysia schmackhaft zu machen, den Bruch aller Brüche…und während einiger kleinerer „Testaufträge“ sehen wir ein sich anbahnendes Techtelmechtel, lernen die Verstrickungen, in denen sich die beiden Hauptfiguren befinden, kennen und freuen uns dann auf den sauber durchgeführten Milliardencoup mitsamt auflösenden Storytwists.
Es gibt Filme, die sind einfach nett. Nett im Sinne von „lehnen Sie sich zurück, lassen Sie sich bitte von uns unterhalten, wir können das, wir haben schöne Landschaften dabei, die sich anzuschauen lohnt, und wir haben uns bemüht, für Sie charismatische und talentierte Darsteller zu akquirieren.“ Genau so ein Film ist dieser hier, der von der ersten Minute einfach nur gute Laune macht, mit Wortwitz und Charme brilliert und seinen Reiz nicht in Gewalt und harter Action, sondern vielmehr in der Planung und Durchführung von wahrlich atemberaubenden Einbrüchen hat. Diese sind wirklich das Kernstück des Films, steigern sich von Mal zu Mal, sind fein inszeniert und durchweg spannend, was aber auch an der stimmigen Chemie der Hauptfiguren liegt.
Dagegen wirken die Nebendarsteller ein wenig blaß, eine Figur sogar völlig überzeichnet, und es ist schade um Ving Rhames, dessen Part zwar auch Überraschungen parat hält, leider aber nur sehr kurz angerissen wird. Macht aber nichts, denn die beiden Diebe sind allein das Eintrittsgeld wert. Man muß natürlich ein Faible für Filme rund um Diebstahl und Einbruch haben, Freunde also von „Italian Job“ oder den Dieben rund um Danny Ocean sind hier gut aufgehoben. Angenehm ist auch, daß man der Liebesgeschichte nicht all zu großen Spielraum gibt, man nähert sich zaghaft, küßt sich dann irgendwann, bleibt aber aufgrund der Notwendigkeiten im Diebesgeschäft neutral und professionell – so wie eigentlich der ganze Film rundherum professionell inszeniert ist. Ein feiner Film für einen angenehmen Abend, lang genug für eine gelungene Entspannung, aber nicht langatmig - 8/10.