Juhu, Zombie-Horror aus Dänemark.
Neuling Casper Haugegaard machts seinen Kollegen Hawkins und Phelbs von „Zombie Resurrection“ gleich und kümmert sich gleich um alles, was man benötigt, um einen Film zu kreieren: Regie, Drehbuch & Produktion, als Nebendarsteller mal kurz in die Kamera gewunken, fertig.
Durch wenige Kurzvideos zuvor erprobt geht Haugegaard mit dem knapp 50 minütigen Streifen nun einen nächsten Schritt in Richtung FullTime-Produktion.
Von A-Z mit Darsteller-Novizen besetzt (wenn man ehrlich ist, hätte man sowieso kaum einen gekannt, selbst wenn der in Dänemark schon zig Rollen gespielt hätte).
Bei 50 Minuten Laufzeit braucht es nicht viel Vorgeschichte, bis das Ganze ins Rollen kommt.
Handlungsort ist ein Kirche, Anlass die Beerdigung eines Familienmitgliedes, die sich aus einer strengen Mutter, einer getadelten, einer gelangweilten Tochter und zwei streitenden Brüdern zusammensetzt.
Man sieht in den ersten Minuten bereits, dass man es hier nicht mit einem billigen Schnellschuss zu tun hat, wie bei vielen dilletantischen Werken des Genres, Farbfilter, Großaufnahmen der Protagonisten, Ton und Schnitt erzeugen recht schnell eine sehr düstere Atmosphäre, die zu gefallen weiß. Natürlich besitzt das Filmchen durchweg einen europäischen Low-Budget-Charakter und ungefähr den Charme eines Tatorts, aber auch das gehört irgendwie dazu.
Nach 10 Minuten reicht’s dann wohl auch und die Hölle bricht einfach mal so los. Woher sie kommen und wieso wird nicht erzählt, in diesem Genre ist das ja fast schon ein Stilelement. So schnell wie sie einbrach, so schnell ist dann auch erstmal alles vorbei und Haugegaard widemt sich der Fortführung des Plots und der Dramaturgie. Das macht er sehr geschickt, denn die ein wenig schwach geratenen Dialoge (die deutsche Synchro mit ebenso unbekannten Sprechern ist trotzdem recht gut gelungen) werden durch permanente schnelle Schnitte und Blenden aufgewertet.
In der Mitte wird die Action noch ein bisschen in [REC]-Style-Manier durch Wackelcam, minimale Taschenlampenbeleuchtung und ein paar Schockeffekte aufgepeppt, die wiederum durch den Score sehr schön unterstützt werden.
Die FX sind allesamt handgemacht und überdurschnittlich gut. Für Gore-Fans sind ein paar richtig gute Szenen schöne Szenen dabei, die Menge ist überschaubar und gut gestreut, neuartige (kreative) Effekte gibt es nicht, was aber auch kein „MUSS“ ist.
Den Anspruch, irgendetwas erklären oder aufzulösen hat der Film nicht, sofern es Filme in diesem Genre gibt, die einen Sinn haben oder versuchen sich selbst einen zu geben….DIESER Film gehört NICHT dazu und so endet das Ganze auch mit einer Art „Klappe zu – Affe tot“.
Kurzweilige Zombie-Unterhaltung, nichts Besonderes aber gut gemacht.
6/10