P: Du Fernando, ich will einen richtig dollen Science Fiction Film drehen.
F: Ok Pietro, sag an.
P: Also ich brauch unbedingt in dem Film ein paar richtig blöde Darsteller, die sich gern Fetisch – Sachen anziehen. Nylons, Lack und Leder, du weißt schon. Das sind dann unsere Raumanzüge. Da müssen auch noch rote Puscheln daran, damit das überzeugend aussieht.
F: Klingt interessant.
P: Dann brauch ich noch ein paar Raumschiffmodelle. So richtig mit Düsenantrieb, die wir dann vor einer schwarzen Leinwand mit Lichtpunkten rumschwenken können. Das soll schon überzeugend aussehen, aber nicht zu sehr.
F: Kriegen wir hin.
P: Kannst du so richtig blöde Dialoge schreiben?
F: Ja, an was denkst du?
P: Na so dummes wissenschaftliches Gerede. Also so blöd, dass es keiner mehr versteht. Aber es muss wichtig klingen. Weißt schon. Wir bringen da Einstein mit rein. Der hat doch gesagt E=m2. Das wirkt immer überzeugend. Da erklären wir auch gleich mit, wie man Raumschiffe baut und ins Weltall fliegt. Muss ja keinen Sinn ergeben. Hauptsache es klingt total kompliziert. So das keiner dem gesagtem folgen kann.
F: Das ist gut. Wir könnten ja noch ein paar Chinesen mit rein bringen. So richtig fiese Kommunisten. Die könnten ja die bösen sein.
P: Ja klar! Gute Idee. Und wir brauchen auch noch ein paar Außerirdische.
F: Ich kenn ein paar. Die haben auch ihre eigenen Kostüme.
P: Ja, und dann lassen wir die Außerirdischen unsere Hauptdarsteller, einen genialen Wissenschaftler brauchen wir auf jeden Fall,…
F: Und auch gut aussehende Darstellerinnen!
P: … entführen. Die wollen nämlich an die genialen Gehirne der Menschen kommen.
F: Prima. Kennst du den Film Planet der Affen?
P: Ja stimmt, wir brauchen auch noch ein paar Affen im Film. Ich hab auf dem Dachboden noch ein paar alte Plüschkostüme herum liegen. Die können wir gleich nehmen.
F: In einer Szene müssen wir die Darsteller über einen Unfall reden lassen. Das wird total wichtig für den Film sein. Und wir müssen unbedingt auch noch sagen, dass Frauen nicht Auto fahren dürfen.
P: Kannst du einen Hubschrauber besorgen?
F: Wieso. Na ich will, dass die Hauptdarsteller mal ne Runde über Rom drehen. Dabei müssen sie auch fast abstürzen.
P: Ich kenn auch noch einen Witz. Zwei Frauen laufen durch einen Park. Sagt die eine, siehst du den Mann da, was der für ein tolles Profil hat? Sagt die andere, ja, aber man weiß nicht ob es sein Profil oder sein Schlüsselbund ist.
F: Hahahaha, der ist gut. Den lassen wir die Darsteller aber morsen.
P: Ja, mit den Fingern durch einen Telefonhörer.
F: Dann kommen aber die Aliens!
P: Ja, die sehen aus wie wir, bloß das die schon Raumschiffe bauen können und unsere Wissenschaftler entführen wollen, damit die denen neue Antriebe für ihre Raumschiffe bauen können. Und die können unsere Sprache nicht, können die aber dann ganz schnell lernen, so in einer Nanosekunde. Da können die dann mit den Menschen reden.
Die Aliens haben nämlich ihr ganzes Wissen ausgeschöpft und degenerieren jetzt langsam wieder. Dazu brauchen die die Gehirne der Menschen. Weil die Menschen sind doof. Weil die nur 1/7 ihrer Gehirne nutzen. Die Aliens wollen jetzt die restlichen, ähm… 5/7, ach nein, 6/7 ausbeuten und sich dann mit den Menschen paaren damit die wieder intelligenter werden.
F: Das klingt logisch. Nanosekunde ist ein schönes Wort.
P: Wir brauchen noch Waffen.
F: Ich kenne da einen Spielzeugladen, der hat so was. Die kosten auch nicht viel.
P: Das wird ein toller Film! Und ich mach den Regisseur!
F: Wir brauchen noch Musik!
P: Hm, ich hab da Weihnachten meiner drei jährigen Tochter so ein Spielzeugkeyboard geschenkt. Ich kann das ja mal aufnehmen, wenn sie da drauf rumklimpert. Das ist immer voll spacig. Ansonsten können wir ja immer noch auf Johann Sebastian Bach zurückgreifen. Toccata and Fuga in D minor find ich ganz gut.
F: Ich steh ja auch auf blöde Aussagen über Rassen und so was. Das muss unbedingt in die Dialoge rein. So das die Kommunisten, also die Chinese, die Roten eben, Minderwertig sind.
P: Ja, das sind ja auch die bösen. Die machen doch mit den Russen gemeinsame Sache. Wie hieß der gleich noch mal? Juri Barbarin, oder so?
F: Juri Gagarin!
P: Ach so! Genau.
F: Mir fällt noch ein, man könnte die Roboter in Plastesäcke stecken und wenn die erschossen werden, haben die richtige Schmerzen. Bisschen Zeitreise muss auch noch rein.
P: Wir können aber nur Schauspieler ohne Krankenversicherung nehmen! Alles andere wird zu teuer.
F: Ok, dann lassen wir eben bei den Kampfszenen genügend Platz zwischen Faust und Gesicht.
An dieser Stelle schaltet sich ein kleines grünes Männchen ein, welches bisher völlig unbeobachtet auf der Schrankwand gehockt hat.
Grünes Männchen: Ey ihr Deppen. Nun ist aber mal genug. Ich komme aus der Zukunft und ich habe euren fertigen Film gesehen. Und ich bin gekommen um zu verhindern, dass ihr diesen Blödsinn wirklich drehen werdet. Unsere Filmkommission hat sich diesen Film angesehen. Wir fanden das nicht wirklich lustig, auch wenn wir manchmal herzlich lachen mussten. Leider habt ihr das beim drehen des Films nicht komisch gemeint. Obwohl, die Kostüme, diese Lack- und Ledernummer, fanden wir eigentlich ganz toll. Die Dialoge waren aber blöd.
Mein Auftrag lautet, den Regisseur tief zu frieren, damit der Verfall seiner Gehirnzellen endlich aufgehalten wird. Weiterhin bin ich beauftragt wurden, alle Darsteller zu entführen und in eine andere, fremde, weit entfernte Dimension in der Milchstraße zu bringen. Dahin, wo sie keinen Schaden mehr anrichten können.
P: Mist, kann ich nicht wenigstens noch einen Film drehen? Ich hab noch ne echt gute Idee zu einer Sindbad – Geschichte auf Lager.
Grünes Männchen: Da muss ich mal anrufen. Kann ich euer Telefon benutzen?
F: Na klar.
Kleines Grünes Männchen telefoniert im Flüsterton.
Grünes Männchen: Es sei dir gewährt. Einen Film wirst du noch drehen. Danach werden wir dich entführen, einfrieren und dein Gehirn fressen…
… und so geschah es dann auch.