Was „Der Schmale Grat“ von anderen Antikriegsfilmen am deutlichsten unterscheidet ist seine Poesie. Malick lässt seine Soldaten aus dem Off philosophieren und zeigt durch ihre Gedanken die Sinnlosigkeit und Unnatürlichkeit des Kriegs. Mehr als deutlich demonstriert Malick uns, dass der Krieg Natur zerstört und derselben widerspricht. Lange, ruhige Einstellungen auf Palmen, Wiesen, Tiere bilden das Gegenstück zu hektisch agierenden Soldaten im Kugelhagen und zwischen Explosionen. Etliche poetische Momente zeigen die geschundene Natur. Zum Beispiel das Krokodil, welches am Anfang unberührt in einen Fluss taucht und am Ende von amerikanischen Soldaten gefangen und brutal gefesselt wird. Oder die Palme, deren Blätter im Kugelhagel zerfetzt werden. Malick verpasst auch nicht die Gelegenheit das Leid der Japaner zu zeigen (besonders in der Szene im japanischen Lager) und stellt keine Seite als die gute dar. Trotz der vielen berühmten Schauspieler spielt die Natur in diesem Film die Hauptrolle, dicht gefolgt vom Krieg. Die für Terrence Malick typischen Off-Kommentare treiben den Film jenseits leglicher klassischer Rahmenhandlung voran. „Der schmale Grat“ ist der bis heute poetischste Kriegsfilm und auf seine Art einzigartig. Grandioser Antikriegsfilm!