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Story: Die amerikanische C-Company soll eine startegisch wichtige kleine Insel einnehmen, auf der nicht mehr als ein Flughafen der Japaner vorhanden ist. Diese verteidigen diesen Stützpunkt jedoch energisch.

Wie von Melancholie-Ästethiker TERRENCE MALICK (The New World, 2005) nicht anders zu erwarten eröffnet sich hier das Kriegsgeschen auf ganz andere Art. Ruhig, mit philosophisch-poetischen Lebensweisheiten aus dem Off und sanfter Musik, wird die Eroberung eines Eilandes in imposanten Bildern geschildert. Das heißt aber nicht, das auf kriegerische Auseinandersetzungen verzichtet wird, nach der beschaulichen Einleitung geht es im krassen Gegensatz dazu in wirklich drastischen Bildern rund. Die Szenen an der Front sind äußerst bedrückend in ihrer brutalen Intensität und stehen den Vergleichs-Filmen in keinster Weise nach; im Gegenteil, die beiläufig eingestreuten Naturbilder geben dem Gesamtbild eine außergewöhnliche und unvergleichliche Note.

Trotzdem wird der Blick hier nicht vordergrüdig auf die kriegerische Taktik gerichtet, sondern auf die umgebende Natur und dem einfachen Insel-Volk, welches ohne jedlicher Teilnahme die "Spielchen" der "zivilisierten" Welt miterleben muß, was den eigentlichen Irrsinn erst richtig deutlich macht. Das Thema Krieg wird hier außerdem relativ unpatriotisch dargestellt und mit den Off-Dialogen findet eine kritische Auseinandersetzung statt.

Das Casting ließt sich wie das Who-is-Who der Hollywood-Szene. Aber die Top-Stars wie SEAN PENN, NICK NOLTE, JOHN TRAVOLTA und JOHN CUSACK neben bekannten Gesichtern wie WOODY HARRELSON, ELIAS KOTEAS, ADRIAN BRODY und JARED LETO (etc.) spielen noch nicht einmal die Hauptrolle; diese ist einzig der umgebenden Natur vorbehalten mit ihrer Pracht sowie ihrer schutzgebenden, aber auch tückischen Eigenschaften für die Protagonisten.

Sensationell ist die hyperaktive Darbietung von NICK NOLTE als cholerischer Kompanie-Chef, auf die man so nicht gefaßt ist als er erstmals im Bild erscheint. Auch WOODY HARRELSON ist sehr prägnant sowie ELIAS KOTEAS. SEAN PENN in der Hauptrolle ist zwar oft präsent, bleibt aber eher hintergründig und spielt seinen Part sehr natürlich und wie immer professionell.
Generell gilt, das bis hin zu den Statisten unter der hervorragenden Regie eine extrem gewaltige Darbietung geleistet wird; nicht eine Person wirkt nebensächlich.

Verblüffend ruhig erfaßt die Kamera das brutale Kriegsgeschehen, wobei sie aber nicht die Schönheit der Natur außer Acht läßt. Auch ohne gewackel + geschaukel hat man jederzeit das unheimliche Gefühl mitten drin zu sein, vor allem wenn einem als Betrachter Leuchtgeschosse entgegen fliegen.
Die Musik von HANS ZIMMER ist genial + perfekt, nicht zu laut und stimmig in jeder Szene.
Alle Stars haben ihre originale deutsche Synchron-Stimme.

Von der Art der Verfilmung ganz klar mit Terrence Malicks *The New World* zu vergleichen, thematisch existieren deutliche Ähnlichenkeiten zu Clint Eastwoods Double-Feature *Flags of Our Fathers / Letters from Iwo Jima* von 2006. Und natürlich zu Spielbergs *Der Soldat James Ryan*, der im gleichen Jahr herauskam und später die OSCARs einheimste, die auch für den besprochenen Film zur Debatte standen.
Die beklemmende Atmosphäre sowie das idyllischen Ambiente hat einen Bezug zu *Apocalypse Now* (1979), das realistische Verhalten der Charaktere + das verdammt nahe Kampfgeschehen sowie der Anti-Patriotismus kommt der Serie *Band of Brothers* (2001) sehr nahe. Die von Nick Nolte dargestellte Figur erscheint in ähnlicher Weise in *Wir waren Helden* (2002) mit Mel Gibson.

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