Review
von Vril-Mann
Was recht vielversprechend wie eine überdrehte Satire auf die abstrusen Verhaltensweisen der reichen Leute beginnt, verschwimmt in der zweiten Hälfte zunehmend zu einem eher uninteressanten Beziehungsdrama. Am Anfang kann der Film noch mit zahlreichen witzigen Seitenhieben auf die unerhörte Verwöhntheit der wohlhabenden Gesellschaft amüsieren und beeindrucken; er erinnert dabei an Bunuels „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“, nur mit dem von mir eher als störend empfundenen Unterschied, dass die Schauspieler in „Die verrückten Reichen“ gewollt übertrieben, beinahe karikaturhaft agieren. Doch sobald dann etwa ab der Mitte des Films mit mehr Ernsthaftigkeit auf die Beziehungskrise des im Mittelpunkt stehenden Ehepaars eingegangen wird, wirkt der Film lahm und bedeutungslos. Und so ist es dann wie bis jetzt immer, wenn ich mir einen Film von Chabrol angeschaut habe: Ich bin zuerst interessiert und angetan, am Ende aber enttäuscht.