Side Effects(2013)
Martin Taylor(Channing Tatum) kommt nach vier Jahren aus dem Gefängnis frei. Er saß wegen Insider-Handels ein. Seine Frau Emily(Rooney Mara) ist nach dem Verlust sämtlichen Reichtums und Wohstandes sichtlich depressiv und der, durch einen Selbstmordversuch ihrerseits, hinzugezogene Psychater Jonathan Banks(Jude Law) verliert sich in der krankhaften Traurigkeit seiner neuen Patientin. Als Banks Emily's frühere Psychaterin Victoria Siebert(Cathrine Zeta-Jones) kontaktiert beginnen die Linien zu verschwimmen...
Steven Soderbergh möchte keine Kinofilme mehr machen. Als ich das hörte war ich doch etwas froh, waren seine Werke für mich ehr so "Quantiät statt Qualität". Zumindest meistens. Contagion war ok, Traffic wohl sein einizger wirklich guter Film und Erin Brokovich oder Magic Mike einfach nur so lala. Eben Filme, die ich einfach nicht nochmal schauen werde. Side Effects ist da schon anders und nun bereue ich mein Gedanken über Soderbergh etwas.
Über die Story auch nur einen Hauch zu viel zu verraten wäre fatale spoilerei, die an dieser Stelle nicht sein muss. Denn obwohl schon die reine Erwähnung einer wendungsreichen Handlung schon als ekliger Spoiler angsehen werden müsste, ist es doch erfreulich wie unvorhersehbar das ganze ist. Klar sind einige Drehbuchecken und Personenkonstellationen zunächst seltsam und das Verhalten einiger Protagonisten lädt zum wilden spekulieren ein. Auch der permante Gewichtungswechsel der Hauptrollen lockt auf Spuren, legt Fährten und streut Brotkrumen...wunderbares Genrekino ala Usual Suspects oder Zwielicht.
Dem cleveren Script kommen gute Schauspielleistungen entgegen. Cathrine Zeta-Jones ist zwar nur funktionaler Natur und auch Channing Tatum's Mimik wirkt ehr wie ein mutiges Kuchenblech. Mutig, aber eben flach. Jude Law und Rooney Mara hingegen spielen so brilliant, das ich mich jetzt schon über die verschenkten Oscarnominierungen ärgere. Gerade Mara wirkt noch zerbrechlicher als in Verbelndung und wird noch einiges von sich zeigen...und zwar nicht nur ihre geschmeidigen Silhouetten. Jude Law spielt fast noch eine Ecke besser und verleiht seiner Figur echte Empathie, die zwischen ehrlicher Verzweiflung und kühler Professionalität mit herausragender Mimik eindrucksvoll pendelt.
Technisch ehr nüchtern, mit passendem Score und soliden filmischen Mitteln gemacht, erweist sich Side Effects als sehr guter Psycho-Thriller-Drama mit hohem Tempo und einer überraschend gelungenen Handlung. Steven mein lieber...mach doch bitte weniger Filme, die im Gegenzug umso besser sind und lass ja deine Finger von einem weiteren Ocean's. Jetzt wird aber eh erstmal gemalt, fürs Theater und Fersehen prodziert, sagt Soderbergh jedenfalls. Vielleicht war jedoch von der Doppelbödigkeit seines Filmes etwas zu sehr hingerissen.
8.3