Review

Wunderschöne Bilder und stimmige Dialoge...10.03.2015

Ip Man trifft auf Gong Er, beide lieben sich, können aber aufgrund der Umstände nicht zueinander...Gong Er will den Tod ihres Vaters rächen, Ip Man ist verheiratet und muß aufgrund der japanischen Invasion Chinas nach Hongkong fliehen.

Nun ist das nicht der erste Film rund um das Leben des Wing-Chun-Großmeisters Ip Man, Donnie Yen hat sich hier mehr als verdient gemacht und zwei Filme geschaffen, die ihresgleichen suchen. Man fragt sich also, wozu es eine weitere Interpretation oder Abfilmung der bekannten Stationen des Ip Man braucht, wo doch schon alles gesagt und gezeigt ist. Gut daher, daß hier die Regie weniger an einer Biographie interessiert ist, sondern vielmehr am Wesen der Kampfkunst samt den inneren Zerrüttungen, denen man aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Zwänge ausgesetzt ist, wenn man in China lebt. Dazu gesellen sich traditionelle Begriffe wie Ehre und Familie, was insgesamt ein schöner Eintopf ist.

Doch halt, leider will die Regie hier zuviel. Manche Figuren wie der Killer "Messer" sind an sich überflüssig, und wenn sie nicht ein wenig kämpfen dürften, würde man das auch genauer hinterfragen. Man hat die Vermutung, daß der Film usrprünglich eine Stunde länger geplant war, so schnell, wie gen Ende hin die Texttafeln ins Bild schweben. Diese westliche Hatz aber bremst die Euphorie, denn man kann sich an den schönen, rundum fein komponierten Szenen und Bildern kaum sattsehen. Hier sitzt jeder Schnitt, jede Schneeflocke und jeder Regentropfen sind am richtigen Platz, jede Geste hat genau die beabsichtigte Wirkung. Darstellerisch ist das alles fein, und auch die Martial Arts sind von sehr hoher Qualität, indes aber ohne Härte - Blut fließt nicht direkt, sondern maximal als Tropfen in einer Pfütze. Insgesamt ein bildgewaltiger Streifen ähnlich wie Hero mit Jet Li, der eine gewisse Geduld und ein Faible für asiatische Philosophie benötigt - 8/10.

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