Review

kurz angerissen*

erstmals veröffentlicht: 12.08.2014

Die Diskrepanz zwischen der betörenden Ästhetik und der mechanisch erzählten Geschichte, die ja immerhin von Menschen, Liebe und Selbstfindung handelt, ist gewaltig. Wong Kar-Wai verliert sich immer wieder in den Details, die er durch Zeitlupen und Farbfilter heraushebt, fast so, als wolle er dem Gegenstand entfliehen, den er eigentlich zu erzählen gedenkt und der trotz seiner Elefant-im-Raum-Größe als Schemen im Hintergrund verborgen bleibt. Philosophie wird vorgeschoben, wann immer Gefühle im Vordergrund stehen sollten, und so jeder Funken automatisch im Keim erstickt. Einmalig sehenswert ist "The Grandmaster" dennoch, weil die Kampfszenen für die fehlende Expertise ungemein kunstvoll in Szene gesetzt wurden und über sie immerhin eine Facette zum Vorschein kommt, die gegenüber der jüngsten Reihe mit Donnie Yen eine neue Perspektive auf die Person Ip Man wirft.

*weitere Informationen: siehe Profil

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