Die letzten beiden Wochen hat unser Lieblingslabel Great Movies wahrlich unsere Videotheken überflutet. Üblicherweise kamen viele Filme dabei heraus, die mit diversen Trailern auf FSK18 hochgepusht worden sind (der Film selbst hätte meistens den blauen 16er-Bratzen inne gehabt), üblicherweise kamen viele Filme davon nur geschnitten auf den Markt - aber - scheinbar steigt die eigentliche Qualität der Filme im Vergleich zur Vergangenheit. Dazu zählt auch "Tasmanian Devils". Von der Unterhaltung her ganz solide, aber auch nach üblicher Firmen-Philosophie geschnitten. Dreist ist dabei die Tatsache, dass das Label gerade diesen Film als "UNCUT" angepriesen hat. Eine richtige Ohrfeige für den zahlenden Kunden.
Eine Gruppe Twens reist unter Leitung des Helikopter-Piloten Anderson (Mike Dopud) nach Australien zum Blood Creek, um einen Basejump-Sprung zu starten. Gleich der erste Versuch endet in einem Unfall. Nachdem die restliche Gruppe hinuntergesprungen ist, um nachzusehen, was mit ihrem Freund Stone (Apolo Ohno) los ist, rufen sie über Funk Hilfe. Als Anderson sich in ein Erdloch abseilt, findet er die Leiche von Stone. Jedoch ist er so übel zugerichtet, dass die Verletzungen unmöglich von dem Basejump-Sprung stammen können. Als er sich wieder auf den Weg zur Erdoberfläche macht, sind die drei Ranger schon vor Ort, die sich jedoch nicht wirklich für diesen Unfall interessieren. Denn die Gruppe wird wegen illegalen Betretens der tasmanischen Wälder festgenommen und in den Jeep verfrachtet. Was keiner von beiden Gruppen weiß: Riesen-Echsen machen in den Wäldern Jagd auf Menschen. Doch schon nach wenigen Metern Fahrweg werden sie von diesen tasmanischen Teufeln aufgesucht und müssen fortan gemeinsam eine Ausweg aus diesem tödlichen Naturschutzpark suchen.
Bei "Tasmanian Devils" hatte ich das erste mal das Gefühl, nicht einen schlechten B-Film geschaut zu haben. Okay, der Film wurde für den Pay-TV-Sender SyFy produziert, was man ihm auch deutlich am Bild ansieht. Auch bekommen wir mit den Charakteren die üblichen flach gezeichneten Teenbratzen vor die Latz geknallt, die jedoch weder negativ noch positiv herausstechen. Das ist für einen B-Film schon mal eine echt gute Leistung, dass die Charaktere dem Zuschauer nicht wirklich auf den Geist gehen. Unter den Parkranchern befindet sich auch die weibliche Alex (Danicka McKellar), der man schon in den ersten Szenen den "Ich überlebe bis zum Schluss"-Stempel aufgedrückt hat.
Die Survival-Action mit den Riesenechsen folgt nach Schema Kenn-ich-von-tausend-anderen-Filmen, aber dies geschieht relativ spannend. Vorallem spielt sich der Monsterfilm nicht nur in den Wäldern ab, sondern hat auch andere Locations wie dunkle Höhlen oder ein Seeufer zu bieten. Was dem Film etwas das Genick bricht, sind die miesen CGI-Effekte. Besonders die Echsen (die zu Beginn erst mal oldschoolmäßig nur angedeutet werden) sehen grauenhaft unnatürlich aus und bewegen sich auch dementsprechend unästhetisch über den Bildschirm.
So hat man die ganze Zeit das Gefühl, dass es sich hier zwar um einen Neuzeit-Film handelt, der sich jedoch unfreiwillig nach 80er Jahre Monster-Trash anfühlt.
Wer nach dem Coverwerbeslogan "„Vielleicht der beste SyFy-Channel Monster-Film der letzten 10 Jahre“ auch mit solchen Erwartungen an diesen Film herangeht, der sollte Insolvenz anmelden oder die örtliche Gummizelle aufsuchen. Das Label "Great Movies" war, ist und bleibt ein Trashlabel.
"Tasmanian Devils" entpuppt sich als durchschnittlicher, kurzweiliger Genre-Vertreter mit einigen spannenden Passagen, soliden Querbeet-Charakteren und teilweise blutigen Szenen. Als Horrorfan hat man schon viel schlechtere Sachen gesehen.
4/10