Wahnsinnspiratenfilm von Renny Harlin mit Kampfamazone Geena Davis.
Mit Hilfe des Skalps ihres toten Vaters gelangt die Piratin Lady Morgan (Geena Davis) nach Jamaica. Sie muss ihn ihrem toten Vater selbst abnehmen... Auf der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz brauch sie jedoch auch die anderen beiden Teile der Karte. Auf der Fahrt zum Schatz engagiert die trinkfeste Piratin den gelehrten Sklaven William (Matthew Modine). Er soll den lateinischen Text des Lageplans übersetzen. Doch auch Morgans bösem Onkel Dawg (Frank Lagella) hat Böses im Sinn. Er hat den 3. Teil der Karte. Der Inhaber der 2. Karte stirbt und Morgan segelt Richtung Schatz. Jedoch werden sie auf hoher See von der meuternden Crew ausgesetzt. Diese hat sich auf Dawgs Seite geschlagen. Zum Glück stranden sie auf der Schatzinsel, wo Dawg schon wartet. Ein Wettrennen um den Schatz beginnt. Doch auch das bestechliche Militär hat seine Finger mit im Spiel. Schließlich wird der Schatz geborgen und die Endschlacht naht. Selbstverständlich mit Happy End auf See. Auch wenn Morgan und William sich anfangs nicht leiden können, werden sie ein zum Ende doch recht intim...
Hübsch historischer Schinken, in guter alter Piratentradition mit vielen Piraten, akkuraten See- und Segelkämpfen sowie einer zerteilten Karte. Story ist zwar nicht neu, sondern traditionell (wenn man Vergleiche zu alten Piratenfilmen anstellt) angelegt. Ist aber auch nur Mittel zum Zweck, denn Harlin sind Kampf, Ausstattung und Schauplatz viel wichtiger.
Die Musikbegleitung erinnert an Filme wie Braveheart und vor allem Abenteurerfilme a la Robin Hood. Sehr traditionell angelegte instrumentale Musik, die einem die Südseeatmosphäre förmlich aufdrückt.
„Cutthroat Island“ erweist sich als typisches, mitreißendes Harlin-Kino und überzeugt in optischer Hinsicht ohne Vorbehalte. Vollgepackt mit prächtigen Schauplätzen, schmutzigen Piraten und Bombast-Action nimmt sich der Abenteuer kaum Zeit zum Luftholen. Der fehlende Härtegrad sei zu vernachlässigen, da der Streifen sich meist als Familienunterhaltung sieht. Nicht ganz so schnelle Schnitte hätten den Kämpfen allerdings gut getan. Die Attraktivität erhält sich „Cutthroat Island“ dank einer bezaubernden Geena Davis (damals Ehefrau von Regisseur Harlin) und der farbenfrohen Karibikkulisse. Mit Abstrichen auch ein Novum seiner Zeit, denn die Zeit historische Stoffe wieder modern aufzubereiten war damals schon 2 bis 3 Jahre in Hollywood außer Mode gekommen.
Schauspieler:
Allen voran glänzt Geena Davis als Piratin. Natürlich äußerst verführerisch, obwohl ich hier und da doch gern etwas mehr gesehen hätte, wenn sie klitschnass war.... Tolle Stuntszenen von ihr und das Fechten sieht auch aus, als hätte sie das von Kind auf gelernt. Naja, sie verkörpert die starke Frau ideal. Ihr Kampftalent sie ja auch später in „Tödliche Weihnachten“ bewiesen....
Frank Lagella ist als Bösewicht ebenfalls gut besetzt. Immer schmutzig böse und abgrundtief fies. Genauso wie man sich einen bösen Piraten vorstellt. Naja, gibt es eigentlich auch Gute?
Matthew Modine lässt dagegen zu wünschen übrig. Zu schwach und unscheinbar meiner Ansicht nach. Den feurigen Liebhaber und Megaüberlebenskünstler bzw Dieb bringt er leider nicht sonderlich brillant rüber. Der einzige Schwachpunkt im Film.
Fazit:
Wahnsinnspiratenfilm der 90er mit einer tollen Geena Davis, tollen Schauplätzen und klasse Kämpfen.