Eines kann man schon vorab vergessen: Dass sich die wie immer hübschi anzuschauende Eva Arnaz eine MG schnappt, um wie der Terminator reihenweise Gegner niederzumähen. Wenn in den letzten zehn Minuten tatsächlich das Stirnband umgebunden wird und die Rambolina sogar zur Panzerfaust greift, dann fragt man sich nach dem vorangegangenen Ergebnis doch ein wenig: Warum nicht gleich so??!
Erzählt wird primär die Story einer Gangsterbande, die mordet, vergewaltigt und schäbiges Pornos dreht. Dann läuft die Story leider sehr schnell aus dem Ruder, oder besser: Sie ist kaum noch existent. Während die Arnaz-Rolle mit allerhand Herzschmerz um eine zerflossene Liebe und ein verlorenes Kind begleitet wird, gerät ausgerechnet die weibliche Hauptfigur lange Zeit zur Nebensache. In den Fokus rückt hingegen ein Sid Haig-Double, der den schmierigen Bandenchef gibt, wobei sich der Film spätestens jetzt zur konzeptlosen Aneinanderreihung einzelner Szenen entwickelt, die oftmals mit reiner Zeitschinderei verbunden sind.
Dabei gibt sich "Commando Wild Cat" alle Mühe, in verschiedener Hinsicht "dirty" zu sein. 80 Prozent der Handlung passieren bei Nacht und auch ein gewisses Hinterhof-Flair darf nicht fehlen. Einen klassischen Girl-With-Guns-Actioner kann man hingegen glatt vergessen. Die erste Viertelstunde ist der Streifen ein echter Funflick, dann geht es leider bald ins Belanglose über. Szenen wie die in der Abtreibungsklinik oder wenn eine Motorradgang das halbe Inventar eines Hauses zerlegt, erwecken das Gefühl, dass selbst die Macher von "Commando Wild Cat" etwas benötigten, um den Film vor der totalen Eintönigkeit zu retten.
Fazit: Bestensfalls für Indo-Trash-Komplettisten zu empfehlen, ansonsten eher eine kleine Enttäuschung. Mit dem ungleich besseren, zwei Jahr später entstandenen Indo-Kracher "Lady Terminator" nicht zu verwechseln. 5 von 10 Punkten weil der Film im Gesamteindruck nicht ganz übel ist, vieles jedoch erheblich besser gegangen wäre.