Zwei nackte Männer flüchten über einen Hinterhof. Sie werden von 2 bewaffneten Männern verfolgt. Einer landet im Krankenhaus und stirbt kurze Zeit später angeblich an einer Lungenembolie. Dr. Guy Luthan (Hugh Grant) glaubt dem Untersuchungsbericht nicht und stellt Nachforschungen an, die zum mysteriösen Triphase Hospital und Dr. Myrick (Gene Hackman) führen und ihm beinahe das Leben kosten…
„Extrem… mit allen Mitteln“ ist nichts für schwache Nerven. Doch hinter der Fassade des hoch spannenden Thrillers im Ärzte-Milieu verbirgt sich eine intelligente Reflexion über die ethische Legitimation von Menschenversuchen. Ohne jemals ins Reißerische abzugleiten, gelingt es Bond-Regisseur Michael Apted ("Die Welt ist nicht genug", 1999), die Frage nach ärztlicher Verantwortung, den Wert eines Menschenlebens, der Notwendigkeit bzw. Legitimation von Menschenversuchen (um durch den Tod Weniger Vielen zu helfen) und die Auslegung des Hippokratischen Eids zwar etwas moralinsauer, aber anspruchsvoll und moralisch darzustellen. Die 4-minütige ethische Diskussion zwischen den Charakteren von Hugh Grant und Gene Hackman gegen Ende des Films bringt die Pro- und Contra-Argumente dafür knapp auf den Punkt.
Das Ensemble von „Extrem“ kann sich dabei durchaus sehen lassen. Neben Hugh Grant („About A Boy“, 2002) und Gene Hackman (Oscar für „Erbarmungslos“, 1992) als Ärzte und Kontrahenten spielt Sarah Jessica Parker („Sex and the City“) eine Krankenschwester und David Morse („The Rock“, 1996) einen Killer. Leider bleiben letztere Zwei dabei etwas blass.
Eine zwar etwas oberflächliche, aber anspruchsvolle Auseinandersetzung mit der Debatte um die moralische Vertretbarkeit von Menschenversuchen. Auch wenn die Einbettung in die Thriller-Story gut gelungen ist, hätte man sich jedoch eine analytischere Herangehensweise an ein so wichtiges Thema erhofft. Dennoch sorgt „Extrem“ auch so für packende, nachdenkliche und hoch spannende Unterhaltung für schweißnasse Händen.