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Roger Spottiswoode greift mit dem Clone-Thriller "6th Day" ein brisantes und zudem aktuelles Thema auf. Arnold Schwarznegger bekommt es nicht nur aus heiterem Himmel mit seinem bis aufs letzte Haar identischen Abbild zu tun, sondern vor allem mit einem machthungrigen Konzern, der um jeden Preis seine illegalen Aktivitäten geheim halten will. Ein Schwarznegger ist einer zuviel, doch Arni lässt sich so leicht nicht unterkriegen.
Die Idee, die dem Film zu Grunde liegt, ist zweifelsfrei erstklassig und auch die technische Umsetzung der Geschichte durchaus gelungen. Neben dem für einen Arni-Film obligatorischen aber hier weniger dominanten Actionpart ist im Falle von "6th Day" auch die Thematik an sich interessant und sorgt für solide Spannung. Was der potentialbehafteten Story jedoch letztenendes das Genick bricht, ist ihre finale Auflösung: Wird den ganzen Film über die Unmoral des Clonens gepredigt, ein Clone selbst als vogelfreies, nicht-menschliches Wesen klassifiziert, so werfen Spottiswoode und Drehbuchautoren all dies gen Ende ohne mit der Wimper zu zucken über den Haufen. Statt dem folgerichtigen Freitod des Arni-Clons wird ein erzwungenes Happy-End präsentiert, in welchem sich Arni2 seelenruhig über die Weiten der Weltmeere davonmacht und Arni1 Friede, Freude, Eierkuchen mit seiner Bilderbuch-Famlie feiert. Ganz schön daneben, inkonsequent und wohl nur des Kommerzes wegen eintransplantiert. Schließlich will der Zuschauer seinen Helden ja nicht in die ewigen Jagdgründe eingehen sehn. Ärgerlich!

"6th Day" hätte das Zeug zu einem echten Thrillerhighlight haben können, mit hochaktueller Thematik und moralischer Zurechtweisung der Forschung. All das verpufft jedoch des Endes wegen - Zusammen mit den guten Darstellerleistungen (schön fies Tony Goldwyn und Michael Rooker), der schicken, mit allerlei Spielerreien versehenen Hochglanz-Optik sowie den humorigen und sympathischen Charakteren. Auch Schwarznegger spielt überraschend gut, bringt einige gelungene One-Linder und haut trotzdem den bösen Buben ordentlich eins runter.

Es bleibt anspruchsloses Hollywood-Kino, trotz einiger Härten wie einem abgeschossenen Fuss kein Actionkracher sondern letztlich eine schick verpackte und kurzweilige "Flasche leer". Sicher kein schlechter Film aber die Drehbuchautoren gehören übers Knie gelegt für das vermurkste, zudem viel zu lang geratene und somit undynamische Ende...

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