Die „Star Wars“-Reihe besitzt weltweit unzählige treue Anhänger und die Filme gehören zu den kommerziell erfolgreichsten aller Zeiten. Ich selbst gehöre nicht zu den Fans, obwohl ich der Reihe gewisse Qualitäten nicht absprechen will.
Doch das berüchtigte „Star Wars Holiday Special“ ist ein ganz anderes Thema: Dieses von George Lucas geschriebene und produzierte TV-Special zur Kino-Reihe, sollte wohl noch mehr Profit abwerfen als ohnehin schon raus sprang, doch das sieht George Lucas mehr als ähnlich.
Die Story an sich ist schon belanglos genug, selbst ein Kurzfilm der eine Stunde kürzer wäre hätte immer noch einen simplen Plot wenn man drastisch kürzen würde. Endlos wird die Pseudo-Handlung in die Länge gezogen und der Zuschauer mit erstickender Langeweile gequält. Wirklich heftig welche Albernheiten hier geboten werden und das pathetische Ende kann nur als Verarschung der Fans gewertet werden.
Eine Dummheit folgt der nächsten und es gibt keine Szene, die nicht durch und durch die Uninspiriertheit und Überflüssigkeit des Machwerks ausstrahlt. Den bescheidenen Höhepunkt bildet ein kurzer Zeichentrickfilm, welcher in die Handlung eingebunden wurde, wohl um Geld zu sparen.
Die Tatsache, dass man die Wookie-Gespräche nicht übersetzte oder wenigstens untertitelte bleibt genauso ein Rätsel, fügt sich aber nahtlos in das misslungene Gesamtkonzept und trägt zum allgemein nervigen Gesamtbild bei.
Bis auf Sir Alec Guiness (der sich glücklicherweise die Schmach ersparte) spielen alle Hauptdarsteller aus den Filmen mit. Harrison Ford spielt sogar die Hauptrolle, kann das Debakel aber nicht annähernd aufwerten. Vor allem da sich seine Leistung ein wenig der Lieblosigkeit der Machart anschließt. Mark Hamill und Carrie Fisher blamieren sich nur kurz, letztere dafür umso heftiger mit einer grausigen Gesangseinlage.
Das grenzdebile Gesicht von Mark Hamill, die lächerlichen Effekte und die fehlende Story – Drei der wichtigsten Kritikpunkte, wobei Hamill zum Glück wenig Präsenz hat. Die meisten verbliebenen Kopien haben zusätzlich natürlich eine schlechte Bildqualität, was auch nicht gerade zum höheren Spaß beim Anschauen sorgt.
Das George Lucas diesen Murks ganz schnell in der Versenkung verschwinden ließ und sich bis heute tunlichst bemüht diesen Zustand auch beizubehalten ist nur verständlich. Zum Glück existieren diverse Bootlegs, die den Erhalt für die Nachwelt sichern.
Man könnte seitenweise schreiben über das „Star Wars Holiday Special“, doch es wäre im Prinzip nur verlorene Liebesmüh’, denn hier wird filmisches Versagen so eindrucksvoll in jeder Sequenz demonstriert das man es einfach mit eigenen Augen sehen muss.
Besonders schwerwiegend ist die niedrige Qualität, wenn man bedenkt welche Mittel da waren und welch illustre Crew zur Verfügung stand. Wirklich unbegreiflich wie ein Film derartig schlecht ausfallen kann mit einer solch guten Ausgangslage.
Selbst der Score ist übelst misslungen, bis auf die Originalmusik von John Williams, die aber lediglich aus den Filmen entnommen wurde und mit entsetzlicher Musik ergänzt wurde. Dasselbe gilt für die Ausstattung, von den Kostümen bis hin zu den Kulissen. Teils aus den Kinofilmen entliehen und zu einem unverdaulichen Brei zusammengefügt.
Ähnlich schlecht empfand ich „Episode 1“, welcher aber unter mit hohem Erwartungsdruck stark zu kämpfen hatte und wohl eine der größten Enttäuschungen der Filmgeschichte darstellt. Doch das ist eine andere Geschichte…
Fazit: Ein heißer Anwärter auf den Titel „Schlechtester Film aller Zeiten“, das „Holiday Special“ wirkt glatt so als hätte sich der gute Ed Wood der Reihe angenommen. Purster Trash ohne Unterhaltungsfaktor, selbst „Plan 9“ ist dagegen beste Unterhaltung.
01 / 10