Review

In einem Review zu Bubba Ho-Tep hab ich mal gelesen, es wäre einer dieser Filme bei denen man sich entscheidet sie zu mögen bevor man sie gesehen hat. Um ehrlich zu sein, der Mensch der das geschrieben hat. Hat natürlich völlig Recht. Ich hatte den Trailer gesehen und wusste, dass der Film genau meinen Geschmack treffen würde. Wer den Trailer gesehen hat, bekommt im Film genau das geliefert was er erwartet.

Bruce Campbell als Elvis Prestley, dahinsiechend in einem heruntergekommenen texanischen Altersheim, auf der Jagd nach einer Lebenskraft stehlenden ägyptischen Mumie. Kling fast zu wild um war zu sei, ist es aber und das Ergebnis ist ein wirklich sehr unterhaltsamer, charmanter kleiner Gruselfilm mit einer gewaltigen Dosis Humor geworden.

Hauptverantwortlich für Klasse des Films ist Bruce Campbell, eine idealere Besetzung für die Rolle gibt es nicht. Er spielt mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Selbstironie, dass es eine wahre Freude ist, ihn beim langsamen Vorwärtsstolpern durch die dreckigen unfreundlichen Gänge des Altersheims zu beobachten. Anfangs liegt er nur im Bett und gibt in zynischen Voiceovers zu besten was aus ihm geworden ist und was er von seiner aktuellen Lebenssituation hält. Diese Kommentare sprühen vor bissigem Witz und cleveren Einfällen. An dieser Stelle möchte ich all diejenigen, die der englischen Sprache nicht all zu mächtig sind, warnen, denn der breite texanische Akzent ist anfangs nicht gerade leicht zu verstehen, trägt aber mächtig zum Flair des Films bei. Die Nebendarsteller sind na ja zweckmäßig, Ossie Davis ist zwar toll hat aber leider kaum was zu tun neben Campbell.

Es passiert nicht wirklich viel im Film, die meiste Zeit wird geredet, was aufgrund der tollen Dialoge aber kein Problem ist. Ab und an schaut die Mumie vorbei, an diesen Stellen muss man am besten anderthalb Augen zudrücken um nicht laut „Trash“ rufen zu müssen. Die meisten Buffy Episoden boten bessere Effekte und Monsterkostüme, aber egal, macht so eigentlich nur noch mehr Spaß. Viele witzige Einfälle wie der Kommunikationsversuch mit der Mumie oder der Kampf gegen einen Riesenkäfer mit der Bettpfanne sorgen beim Zuschauer immer wieder für ein breites Grinsen. Das Finale ist dann sogar noch mal richtig spannend was man beim eigentlich sehr witzigen Grundton des Films so kaum erwartet hätte. Die technische Ausführung ist für das Budget recht gut gelungen, interessante Kameraperspektiven, lange Einstellungen und recht atmosphärische Sets erzeugen gekonnt Stimmung. Der Ton ist solide und fällt weder positiv noch negativ auf.

Fazit: Man sollte sich bewusst sein, dass bei Bubba Ho-Tep kaum Budget zur Verfügung stand und daher kaum Action oder Effekte geboten werden können. Der Film schafft es mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln aber bestens zu unterhalten. Bruce Campbell trägt den Film fast im Alleingang in das angepeilte Zielgenre: Kultklassiker. Sollte man sich unbedingt mal ansehen, viel skurriler kann eine Horrorkomödie nicht werden.

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