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Elvis und JFK im Kampf gegen eine Mumie

Elvis lebt! Und JFK auch! Großartig. Weniger schön allerdings, daß die beiden in einem recht düsteren Altersheim vor sich hinwesen, welches zu allem Überfluß auch noch von einer Mumie heimgesucht wird, die sich von den Seelen der Insassen ernährt. Und noch viel weniger schön, daß der Film dieses großartige Szenario nicht über die Zeit tragen kann, sondern nach einem recht runden Beginn reichlich abflacht. Dabei hätte es so schön sein können…denn Bruce Campbell gibt sich für seine Interpretation des alternden Kings wirklich alle Mühe. Und warum lebt Elvis noch? Nun, sein Double ist gestorben, doch man hat dieses für den wahren König des Rock`n`Roll gehalten…und auch JFK ist nicht gestorben, sondern trägt ein Beutelchen Sand in der Schußwunde und ist nur schwarz, weil man ihn umgefärbt hat.

Das allein sind großartige Ideen, die aber den Film nicht stimmig machen, denn man schwankt zwischen Drama, Komödie und ein klein wenig Grusel, wobei die titelgebende Mumie tricktechnisch aufgrund des sehr geringen Budgets nun wirklich niemanden vom Hocker haut. Und irgendwie läuft der Kampf gegen den Unhold auch weitestgehend unspektakulär und reichlich schnell ab, sodaß der Film ganz plötzlich vorüber ist. Schön ist der Gedanke, daß auch sehr alte Menschen sich noch aufraffen können, um Großes zu vollbringen, hier hat der Film seine nachdenklich stimmenden Augenblicke, auch in der monologischen Selbstreflexion des Elvis. Doch der tiefere Sinn fehlt in meinen Augen. Lapidar wird die Herkunft der Mumie erklärt, der Showdown überzeugt nicht, und auch im Mittelteil hat der Film seine Längen.

Schon nach einer Viertelstunde wird der Betrachter ungeduldig und bittet um mehr Humor oder Drama, um eine Richtung, aber das Flehen wird verwehrt. Die Krankenschwester ist ganz nett, Elvis Gedanken über seinen kleinen King sind auch nicht ohne, aber all das sind Fragmente, die zumindest die Aufmerksamkeit des Zusehers bis zum Ende binden. Bruce Campbell reißt noch einiges raus, die Gehhilfe und der King passen ja so gar nicht zusammen, aber dann tun sich zu allem Überdruß noch Löcher in der Geschichte auf, Skarabäen flattern durch die Rentnerverwahrungsanstalt, zwei täppische Leichentransporteure sollen für Lacher sorgen und tun dies nicht, und so rumpelt und hakt es an ganz vielen Enden. Mir persönlich hat der Film nicht sonderlich gut gefallen – er kann sich einfach nicht entscheiden…und das ist der Tod eines jeden Versuchs. Und nur wegen Campbell und dem aberwitzigen Ausgangsszenario noch 5/10.

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