Review

Don Coscarelli, auch verantwortlich für "Phantasm" ist mit seinem neusesten Streich

„Bubba Ho-Tep“

famoses Trash-Kino mit Flair und 100%igem Erinnerungswert gelungen!

Ihr werdet es kaum glauben! Elvis (Bruce Campbell) lebt! Und das in einem Altersheim in Texas!
Sein Dasein als pensionierter Rockstar gleicht eher einem „Jailhouse Rock“ und aufgrund eines Abszess auf seinem besten Stück sind die „Love me tender“ Zeiten wohl endgültig vorbei! Die Frage: „Are you lonesome tonight?“ kann demnach für unseren betagten Elvis eindeutig mit „Ja!“ beantwortet werden.
Merkwürdige Phänomene erhaschen jedoch die Aufmerksamkeit unseres Rockpensionärs in dieser kargen Seniorenresidenz: Eine außergewöhnlich hohe Sterberate und hieroglyphische Schmierereien an den Toilettenwänden! Na wenn das mal kein eindeutiges Indiz dafür ist, dass eine Mumie ihr Unwesen vor Ort treibt und den älteren Herrschaften die Seele aus dem Sphinkter, auch als Anus oder Rosette bekannt, saugt!
Der Auftrag ist klar: „It’s now or never!“ Entweder die Mumie bekommt den Arsch von Elvis, oder er ihren!

Kurz:

ELVIS VS. MUMIE

Das „Battle Royale“ ist eingeläutet! Und mit der Hilfe von John F. Kennedy (Ossie Davis), einem afroamerikanischen Mitinsassen namens Jack, der scheinbar an einer Persönlichkeitsspaltung leidet, ist tatkräftige Unterstützung garantiert!


Die Idee ist schon so abstrus und trashig, dass man es kaum erwarten kann, zumindest als geneigter Zuschauer, sich diesen Streifen zu Gemüte zu führen. Wahnwitzig und dennoch authentisch kommt Bruce Campbell in der Rolle des vom Alter gezeichneten Elvis Presley daher! Souverän und mit großem Hang zu bissiger Ironie sind die Dialoge konstruiert und vermögen den Zuschauer in den Glauben zu versetzen, dass der King of Rock noch unter uns weilt.
Eine schwierige Aufgabe nicht nur für den sympathischen Bruce Campbell, sondern auch für Drehbuchautor und Regisseur, die These „Elvis lives“ authentisch in Dialog und Inszenierung einzubetten! Speziell die Begründung warum die Rocklegende noch unter uns verweilt ist formidabel gelöst und lässt keine Fragen offen, sondern lässt uns breit schmunzeln!
Bruce Campbell ist absolut überzeugend. Mimik, Gestik und Sprachstil sind authentisch, wenn auch ab und dann intendiert überspitzt. Seine Interpretation des greisen Giganten des Rock `n Roll ist Oscarverdächtig! Ossie Davies brilliert als Shizo-Opi der sich für J.F.K hält auch, dennoch bleibt er ein wenig blass neben Campbell.

Effekttechnisch bleibt „Bubba Ho-Tep“ klar auf low-budget Trashniveau. Mumie und Skarabäus Einlagen sind eher belächelnswert als das sie, im Gegensatz zu den beiden Protagonisten, überzeugen können! Das ist jedoch kein großes Manko, denn hier zählt neben der jovialen Intention des Films, hauptsächlich die Ausdrucksstärke der Protagonisten!
Der Showdown kann demnach weniger in Sachen Gore oder Effekthascherei überzeugen, als dass er Situationskomik und Einfallsreichtum par exellence präsentiert!

„Bubba Ho-Tep“ wird jedenfalls nicht nur Freunde finden - das ist ganz klar – denn nicht jeder ist ein Anhänger von exzentrisch und trashig in Szene gesetzten Ideen. Für alle die sich jedoch an „Celebrity Deathmatches“ erheitern können, ist dieser Streifen Pflicht, auch wenn der Gore- und Splatteranteil gleich Null ist!

Fazit:
Bissig und witzig zugleich, kongenial inszeniert, überzeugende Darsteller, allen voran Campbell und Schlussendlich eine große Portion Charme machen „Bubba Ho-Tep“ für das geneigte Publikum zum must see!

10 Punkte!

P.S.: Und so freuen wir uns alle gemeinsam auf eine gelungene Fortsetzung, welche "Bubba Nosferatu and the Curse of the She-Vampires" heißen und uns 2008 beglücken soll!

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