Elvis lebt! Er hat lediglich in den 70ern mit einem Elvis-Imitators Rollen getauscht, weil er von dem ganzen Trubel die Schnauze voll hatte.
Jetzt vegetiert er in einem schäbigen Altersheim mit einem Hüftschaden vor sich hin und muss sich einmal pro Tag von der Schwester den Intimbereich verarzten lassen. Keiner da, der ihn besuchen kommt, keiner, der sich für seine alten Geschichten interessiert und keiner, der ihm abkauft, dass er einst der König des Rock 'n' Rolls war.
Tjaja, aus dem King ist ein mürrischer, einsamer alter Mann geworden.
Doch als plötzlich eine mordende, alt-ägyptische Mumie in dem Seniorenstift für Furore sorgt, erwacht in Elvis noch einmal der Kampfgeist. Zusammen mit seinem schwarzen, geistig verwirrten Freund, der sich für John F. Kennedy hält, erklärt er der Mumie den Krieg...
Wer sich an BUBBA HO-TEP heranwagt, sollte nicht allzu viel Horror erwarten, da dieses kleine, große Independent-Filmchen seine Schwerpunke woanders setzt.
BUBBA HO-TEP ist nämlich mehr (Tragik-)Komödie als Horrorfilm und mehr sentimentales Gefühlskino, als furioses Action-Spektakel.
Die Rolle des Kings (fabelhaft verkörpert von Bruce Campbell, der hier förmlich über sich hinaus wächst) bezaubert, stimmt aber gleichzeitig auch schwermütig. Elvis, der den ganzen Film in inneren Monologen sein Leben revue passieren lässt, kommt zwar einerseits so cool wie der "Dude" aus Big Lebowski rüber, andererseits liefert er aber auch einen sehr tragischen Helden ab, der einen Großteil seines Lebens bedauert und vieles gerne ungeschehen machen wollen würde.
Alters-Melancholie ist also eines der tragenden Themen des Films, eine gehörige Portion späte Einsicht, ein bisschen Altersdemenz und ein paar Erektiosprobleme dürfen da natürlich auch nicht fehlen...
Der "Horror" und die seelensaugende Mumie kommen hier eher am Rande vor, .... damit man den alten Tattergreisen eben nicht nur die ganze Zeit beim im Bett liegen oder im Garten sitzen zuschauen muss, sondern dass sich in dem Filmchen auch mal was rührt, oder so in der Art.
Die Action fällt aber nicht sehr spektakulär aus, man bedenke, das ganze spielt ja in einem Altersheim.
Was aber sehr sehenswert an BUBBA HO-TEP ist, ist sein dezenter, aber zielsicherer Humor. Zum Beispiel stellt der "schwarze Kennedy" die Theorie auf, die Mumie habe, weil ihr beim Kacken langweilig geworden war, igendwelche Hyroglyphen an die Klowand gekritzelt.
Schenkelklopfer sind zwar selten, für ein dauerhaftes Schmunzeln ist aber gesorgt...
Mein Fazit:
Sehr sympathischer, leicht melancholischer Senioren-Horror mit einem in die Jahre gekommenen, aber dennoch sagenhaft coolem King of Rock 'n' Roll, der einmal mehr unter Beweis stellt, dass auch alte Leute noch ganz tüchtig im Ärsche kicken sein können.
Elvis is dead..., vielleicht ist er aber auch gerade auf Vampirjagd in deinem Keller...., man weiß ja nie....