Ich bin Bruce Lee (2011)

Bruce Lee ("Der Mann mit der Todeskralle", 1940-73) gilt auch über 40 Jahre nach seinem frühen Tod 1973 als Inbegriff des Kung-Fu-Fighters. Diese Doku zeigt faszinierende Bilder, etwa Lees Training mit James Coburn. Alte Interviews vermitteln Lees Charme und Humor, Witwe und Tochter erinnern sich, Fans wie MMA-Star Gina Carano und Basketballer Kobe Bryant zollen Tribut.

Biographien über Bruce Lee gibt es ja mittlerweile einige, aber gemessen am Informationsgehalt, zählt ich bin Bruce Lee sicher zu den besseren. Gewisse Aspekte aus dem Leben des Ausnahmesportlers hat man auf dem Wege sowieso schon gewußt und werden natürlich auch hier erneut gewürdigt, zur Bewertung bleibt so aber nur, ob und wieviel neues Material zu sehen ist.
Sehr außergewöhnlich ist da schon die Liste der Interviewpartner. Tochter und Witwe sind wie immer dabei, natürlich auch der legendäre Kampf gegen Chuck Norris,dann aber bereits auffällig viele Vertreter der UFC, von denen ich zwar keinen kannte, das sind aber immerhin Kampfsportler. Viel lustiger sind da schon die Leute, mit denen man in so einer Doku eher nicht rechnet, Mickey Rourke hat immerhin schon mal einen Wrestler gespielt, aber als Martial Arts Experte doch eher nicht bekannt, dazu darf auch der Sänger der Black Eyed Peas einige Anekdoten abliefern, aber als ich Ed O´Neill sah war ich kurz vor dem loslachen. Aber man höre und staune, Al Bundy hat den schwarzen Gurt im Brasilian Jiu Jitsu, Potzblitz.
Einige der Interviews kamen mir zwar vage bekannt vor, aber der größte Teil des Materials ist wohl neu gedreht worden. Erfreulicherweise beschränkt man sich nicht ausschließlich aufs kämpferische, sondern geht auch auf die Philosophie dahinter ein. Dazu gibt's noch einige Schmankerl aus der restlichen Biographie, das sein Bewegungsablauf auch Bühnenmusiker inspiriert o.a. Und das Bruce 1/4 deutsches Blut in sich hatte und sogar mal Cha Cha Cha Meister von Hong Kong war, dürfte auch den wenigsten bekannt sein. Insgesamt ein sehr runder Überblick des früh verstorbenen Meisters.
7/10