6
In seinem Spätwerk Pale Rider bedient sich Eastwood der bekannten Motive, die seine Western auszeichnen: namenloser Revolverheld hilft gebeutelter Gemeinde. Eastwood verkörpert die Rolle wie eh und je. Jedoch fehlt es dem Film an Innovation. Der Wechsel der Location aus der staubigen Prärie in die bewaldeten Berge reicht nicht, um einen Mythos neu zu beleben. Auch das Gefühlswirrwarr, das der Namenlose unter den Damen des Dorfes auslöst, wirkt befremdlich. Hinsichtlich der Regie kann man zwar nicht viel meckern und auch aufgrund der bekannten Strukturen kommt Nostalgie ins Spiel, wenn Clint schließlich zur Waffe greift und es wie so oft mit der ganzen Horde aufnimmt. Ich halte den Film immer noch für überdurchschnittlich, wenn auch nicht mehr für sehr ambitioniert. Aber Eastwood schafft allein mit Routine eben immer noch mehr als andere in diesem Genre. Für Eastwood-Liebhaber gewiss noch lohnenswert! 6/10
8
Sicher, ein spektakuläres Actionfeuerwerk ist "Pale Rider" nicht und coole Sprüche sucht man hier auch meist vergebens. Die düstere Grundstimmung des Films und die Kameraarbeit lassen diesen Western allerdings realistischer wirken als so manch anderes Genrewerk. Die Story erinnnert an den Alan Ladd - Klassiker "Mein großer Freund Shane", wird allerdings deutlich variert. Fazit: Nicht für Freunde des Popcornkinos, aber wer Western auch über Sergio Leone hinaus mag, kann sich auch hier über einen guten Film freuen.