Review
von Sam Ace Rothstein
Als Schauspieler hat sich Clint Eastwood wahrlich schon längst einen Namen gemacht:In Western wie Für eine Handvoll Dollar oder Zwei glorreiche Halunken brachte er es zu Weltruhm. Nun führt er selbst Regie, in seinem eigenen Western - und selbst in der Hauptrolle. Zur Abwechslung spielt Eastwood einen einsamen Reiter, der in die Stadt kommt und diese im Laufe des Filmes von ihrem Diktatur, dem bösen Coy LaHood zu befreien. äusche ich mich, oder hat Eastwood diese Rolle nicht schon mal verkörpert?
Pale Rider beeindruckt mit grandiosen, geradezu wunderschönen und detailverliebten Landschaftsaufnahmen. Die Canyons, Gebirgszüge und Waldgebiete sind wunderschön anzusehen und sorgen für eine gelungene Atmosphäre. Dieser Western ist auch eher kälteren Gebieten an der kanadischen Grenze zuzuordnen, als den staubigen Wüstengebieten, die wir in anderen Western zu sehen bekamen.Die Story ist nichts Besonderes, nimmt während des ganzen Filmsverlaufs auch keine ordentliche Form an. Der einsame Reiter hilft einer Gemeinschaft aus Goldgräbern, die LaHood aus ihrem Canyon vertreiben will - notfalls eben auch mit Gewalt. Gemeinsam mit dem einsamen Reiter, den sie Prediger nennen, proben sie den Aufstand gegen die Diktatur. Clint Eastwood spielt seine Rolle überzeugend, er spielt sie ja auch nicht zum ersten Mal. Dennoch, vom einsamen, wortkargen und supercoolen Macho-Helden der Dollartrilogie ist nicht viel übrig: Der Pale Rider kommt nicht rüber wie er es noch in „Für eine Handvoll Dollar“ schaffte: Eher kann er als liebes Onkelchen verstanden werden. Diese Rolle passt nicht zu Eastwood - und mag auch nicht so recht überzeugen. Der Film bietet einige nette Kampfsequenzen, etwa den Stockkampf zu Anfang des Films. Auch das finale Duell gegen LaHood und seine Deputies ist spannend, cool in Szene gesetzt. Ansonsten ist der Film Durchschnittskost, legt es eher auf Dialoge an. Desweiteren verderben lächerliche Kinderdarsteller den Spaß am Streifen:Ein vierzehnjähriges, kleines Mädchen, dass sich in einen Mann von gut 55 Jahren verliebt, ist unglaubwürdig und wenig überzeugend. So auch das Ende:Anstatt einfach schweigsam wegzureiten und damit den Abspann einzuleiten, muss der einsame Reiter sich auf seinem Rückweg noch mit Dankerufen begnügen. Das passt einfach nicht, ist etwas pathetisch und auch kitschig.Pale Rider kann nicht an alte Westernhits von Eastwood anknüpfen.Dafür ist die Story einfach zu dick aufgetragen. Auch ein mehr oder weniger überzeugender Gastauftritt des Beißers aus den Bond-Filmen sowie die wunderbaren Landschafts-aufnahmen rütteln daran wenig.