Am Beispiel REDEMPTION zeigt sich recht deutlich, dass für die schicke Action von RECOIL wohl weniger der auch hier angetretene Regisseur Art Camacho verantwortlich ist, sondern vielmehr der PM-Stamm-Second-Unit-Director Spiro Razatos, der bei REDEMPTION schmerzhaft vermisst wird.
Und so ist die Action auch nicht gerade die Schokoladenseite dieses B-All-Star-Vehikels, in dem sich die Videothekenhelden von gestern die Falten aus der Knitterfresse schlagen, allen voran Don "The Dragon" Wilson, der hier den von den Kollegen verratenen Ex-Cop spielt, der, um seine Hypothekenraten zu finanzieren, sich mit Gangster Chris Penn, diesmal extrafett, einlässt und dadurch in allerlei Schwierigkeiten kommt.
Die Story ist immerhin gar nicht mal unspannend erzählt, so dass nur selten wirkliche Langeweile aufkommt, Chris Penn, James Russo und der chinesische Obertriade agieren auch recht überzeugend, Wilson sieht allerdings bei seinen Schauspielversuchen immer noch völlig jämmerlich aus, Cynthia Rothrock dagegen ist schnell tot und sieht vorher wirklich steinalt aus. Von Richard Norton gibts wenig zu sehen, fighten darf er gar nicht. Dafür tragen er und seine S.W.A.T.-Kollegen lustige Mützen, die wie Dragoner-Käppis aussehen.
Optisch gibt sich der Film unauffällig, aber professionell, allenfalls das Kameragewackel bei der Action könnte dem einen oder anderen ein wenig auf den Sack gehen. Apropos Action, die Shootouts sind frei von jeder Trefferwirkung, sicher aus Budgetgründen, sind aber trotzdem einigermaßen fetzig gemacht, aber halt kein Vergleich zu RECOIL des gleichen Regisseurs. Zusätzlich gibt es noch ein paar Fights, die eigentlich recht lahm sind, durch den flotten Schnitt aber doch ganz gut kicken. Eine Verfolgungsjagd, bei der man sehnsuchtsvoll an die spektakulären solchen aus den PM-Movies denkt, rundet die Action eher mäßig ab, dank der recht interessanten Geschichte und den vielen B-Stars ist REDEMPTION aber vielleicht doch einen Blick wert, zumal es die DVD ja sehr billig gibt.
Ach ja, die Musik ist übrigens vom Bassisten der Scorpions komponiert, trotzdem sehr mittelmäßig.