Warlock - The Armageddon (1993)

Auch bei Videothekenware ist manchmal ein goutierbarer zweiter Teil dabei und Anthony Hickox "Warlock - Satans Sohn kehrt zurück" ist eine erfreuliche Variation des ersten Teils, in dem u.a. Richard E.Grant als Zeitreisender Jagd auf den Teufelsspross machte. Der kommt hier prompt als Sturzgeburt aus einer Brünetten gejettet und vernagt erst mal ihren Pinscher, während andernorts eine Gruppe von Druiden den Widerstand organisiert, der in zwei Teenagern besteht, die natürlich von ihrer Bestimmung keinen Schimmer haben und zur schneller Überzeugung beide erst mal von den Väter umgebracht und dann wiedererweckt werden.
Währenddessen sammelt Warlock, den Julian Sands wieder mit stoischer Sparmimik entfacht, diverse Beschwörungssteinchen ein und macht die Widersacher zu Klump, wobei er mit den momentanen Besitzern der Steine natürlich mörderische Spielchen spielt.

Schema F also, bei dem eine Reihe fieser Set Pieces und Magielektionen auf einen vorhersehbaren Höhepunkt zusteuern, aber es sind einfallsreiche Sachen dabei und die Tricks kommen zwar aus dem Computer (sichtbar), sind aber dank ordentlich Charmes nicht ohne.
Sands hat ein paar diabolische Oneliner mitgebracht und Blut spritzt auch an den richtigen Stellen, wobei dem Showdown besondere Bedeutung beikommt, denn da rumst es richtig.

Wofür keine Zeit blieb, war die sorgfältige Figurenzeichnung des Vorgängers, der hier in einer üblichen High-School-Charaktere-Bastelei stecken bleibt. Als druidenungnädigen Priester sehen wir übrigens good old Bruce Glover, der unnachahmlich den schwulen Killer Mr.Wint in dem 007-Abenteuer "Diamantenfieber" gab.
Ansonsten ist für B-Freaks aber stets und ständig was los, kaum ein leerer Moment entsteht und diese Art von solider unterhaltsamer Arbeit hat Hickox stets ausgezeichnet.
Der Mann macht Unterhaltung und das nicht zu knapp.

Leider weist das Ende auf eine Fortsetzung hin, die in dieser Form nicht mehr in Angriff genommen wurde, sondern Jahre später als blöder Teeniehorror mit Warlock-Zusatz verramscht wurde. Sands ließ dankbarerweise die Finger davon. (6/10)