Review

Der Harmonie süchtige, aber äußerst perfektionistisch veranlagte Killer-Stiefvater hält mal wieder in einem spießigen Kleinstadtnest Einzug und reißt sich prompt die nächst beste, vertrocknete Alleinerziehende auf. Doch das Glück währt nicht lange und so muss Daddy zum Hackebeilchen greifen, um den Haussegen zurechtzurücken…

Waren STEPFATHER 1 und 2 noch mehr oder weniger unterhaltsame, relativ nah am In-der-Realität-möglichen angesiedelte Psychogramme und Täterprofile eines geisteskranken Serienmörders (á la „Henry“),
so handelt sich’s bei Teil 3 um einen reinen Slasher. Und um was für einem dumpfen und hohlen, man fasst es kaum…:
Unser Stiefkiller lässt sich zu Beginn von einem alkoholkranken, kettenrauchenden Arzt in einem abgedunkelten Raum, der nur von einer Finzelbirne erhellt wird, ein neues Antlitz schnitzen (Grund 1: Klar, es soll ihn keiner erkennen, Grund 2: der Darsteller, der ersten beiden Teile, hatte anscheinend keinen Bock mehr…),
dann wird ein Weib dingfest gemacht, doch tragischerweise kommt ihr an einen Rollstuhl gefesselter, aber trotzdem überaus gewiefter Bengel, der schon von Anfang an gespannt hat, dass der Strahlemann nicht ganz sauber sein kann, der Vergangenheit des Bezirksbefruchters auf die Schliche und schubst ihn aus Trotz in die Häckselmaschine.

Von der Story her den Vorgängern also gar nicht so unähnlich, doch hier liegt der Teufel ganz eindeutig im Detail bzw. in der Umsetzung begraben. Die ist nämlich wirklich sagenhaft schlecht (Schauspieler, Drehbuch, Spannungspegel, …sucht euch was aus) und mit unserem mordenden M.I.L.F.-Hunter – einer bizarren Mischung aus Spargeltarzan, Grinsekasper und Ned Flanders – wird uns so ganz nebenbei der wohl lächerlichste und bescheuertste Killer der gesamten Filmgeschichte untergejubelt - Astrein!
Kein Scheiß: Würde das Flanders-Oberhaupt Filius Rod dabei erwischen, wie dieser im Kwik-E-Mart beim Durchblätten der „Bravo!“ dem „Dr. Sommer“-Teil zu nahe kommt, seine disziplinarischen Maßnahmen würden ungefähr dem hier Dargebotenen gleichkommen.

Gorehounds wird das Herz aber doch zwei-dreimal höher schlagen werden; die Kills sind zwar ganz klar die härtesten der „Stepfather“-Reihe, aber 1.) gut über den ganzen Film verteilt und 2.) hat man mittlerweile freilich schon heftigeres geseh’n.
Ich fasse zusammen: Scheiß Darsteller, belächelnswerte Umsetzung und wegen den Kills braucht man den Streifen auch nicht wirklich glotzen.
Slasher-Fans und Freunden des ungewollten Humors will ich dieses kultverdächtige Badmovie aber trotzdem wärmstens empfehlen, denn genau so und nicht anders hat ein ordentlicher Slasher einfach zu sein:
Dünn, platt, blutig und strohdoof!
…und genau das und nicht mehr hat „Stepfather 3“ zu bieten.
Fazit daher:
Auf dem selben Niveau wie „Todesparty 2“, „Prom Night 4“ oder „Freitag, der 13. Teil 8“. Als Sequel oder schlicht als „Film“ einfach ein Graus, für B-Movie-Lovers aber sicher ein gefundenes Fressen. Come to Daddy…

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