Dieser noch zu „Akte X“ – Zeiten entstandene ähm ja… Mix aus Drama, Komödie, Lovestory und Krimi ist einer von David Duchovnys kläglichen Versuchen außerhalb der Kultserie etwas Anständiges auf die Beine zu stellen. „Kalifornia“ scheint so lange her zu sein. Wohin Regisseur Andy Wilson mit diesem Film wollte, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Am ehesten kann man „Playing God“ noch als lahme Kopie eines Tarantino-Streifens bezeichnen, so belanglos ist das Resultat.
Als abgehalfterter und arbeitsloser Arzt Eugene Sands fristet David Duchovny ein armseliges Dasein, gibt sich den Drogen hin, lebt in den Tag hinein und scheint keinerlei Reue zu empfinden, weil er unter Drogen stehend operierte und damit einen Menschen tötete. Als er eines Abends in einer Bar Zeuge einer Schießerei wird und darauf einen schwer verletzten Mann notdürftig zusammenflickt, wird der Gangster Raymond Blossom (Timothy Hutton) auf ihn aufmerksam und wirbt ihn für gewisse Dienste – er soll ab und an mal wen zusammenflicken.
Dramaturgisch gesehen ist „Playing God“ ein langweiliges Desaster, das vor Belanglosigkeit nur so strotzt. Die Handlung interessiert nicht, bekannte Namen wie Peter Stormare (natürlich wieder als schmieriger Russe) und Angelina Jolie wackeln müde durch die Story und auch Duchovny scheint eher gelangweilt als interessiert zu sein, wurde hier aber auch fehlbesetzt.
Nun flickt Eugene hier und da mal einen Zerschossenen zusammen, manchmal kann er den Tod auch nur noch feststellen und manchmal suppt es dann auch ganz gehörig. Interessiert das? Nein. In schrecklich vorhersehbaren Bildern verliebt sich Duchovny in Jolie, brennt mit ihr durch, befreit sich von den Drogen und will schließlich mit den Gesetzeshütern einen Deal machen, da Blossom im großen Stil an Chinesen und Russen gefälschte Markenware vertickt.
Den durchschaubaren und kantenlosen Figuren will Sands in pseudotiefsinnigen Monologen, die nicht nur lieblos heruntergespult werden, sondern auch gar nicht in die Szenerie passen, Tiefe geben, was nichts mehr bringt, da der Zuschauer sowieso schon auf Durchzug gestellt hat. Wachgerüttelt wird man nur, wenn mal ein wenig geballert wird, da dann auch mal rote Tunke fließt. Das einzig wirklich Aufregende an dem Film.
Fazit:
Fraglich was sich die Macher dieses Films beim Dreh für Gedanken gemacht haben. Vielleicht waren sie wie Duchovny auf Drogen. Ich habe selten so eine ziellosen, belanglosen Film gesehen, der gleich mehrere Genre bedienen will, dabei aber mit Motorschaden schon am Start liegen bleibt. Ein selten dämlich konfuses Stück Zelluloidverschwendung, das sich aber als ideales Mittel gegen Schlaflosigkeit erweisen könnte. Vielleicht wurde er deswegen im Nachtprogramm versteckt.