Joel Schumacher gelang mit diesem kleinen, klaustrophobischen Thriller das Kunststück, eine Story fesselnd zu erzählen, die sich überwiegend an einem einzigen Ort abspielt.
Ein fieser Scharfschütze (Sutherland) hat es auf einen ziemlich zynischen, aufstrebenden PR-Manager (Colin Farrell) abgesehen, der seine Frau mit einer jungen Schauspielerin betrügt. Da dieser täglich immer zur selben Zeit von einer öffentlichen Telefonzelle aus (Diskretion) seine Geliebte kontaktiert, ist es dem Psychopathen ein Leichtes, ihn in dieser Falle heimzusuchen. Die Handlung spitzt sich dramatisch zu, als bald der erste Passant mit einer Kugel im Rücken auf der Strasse liegt...
Als beeindruckendstes Stilmittel empfand ich Schumachers Technik, mehrere Bilder nebeneinander fließen zu lassen, wie DePalma es in "Carrie" erfand. So wirken gerade die Szenen sehr spannend, in denen zum einen der zitternde Farrell in der Zelle gezeigt wird und zudem das Geschehen auf der Strasse (die Prostituierten mit ihrem Zuhälter) zusätzlich auf den Zuschauer wirkt. Es scheint, als versucht der Regisseur damit, dem Zuschauer auf diese Art Panik und Unübersichtlichkeit der Situation greifbar zu machen, was ihm mit Bravour gelingt.
Ein sehr kurzweiliger, mitreißender Thriller mit guten Schauspielern (auch Whitaker fand ich als Polizist klasse)!
9/10