The Tuxedo - Das haut einen aus dem Anzug
"The Accidental Spy" aus dem Jahre 2001 war vermutlich einer der schlechtesten Jackie Chan-Filme der jüngeren Vergangenheit. Folgerichtig fand der Streifen beim Kinopublikum kaum Beachtung und man tat gut daran ihn schnell abzuhaken und sich auf Neues vom Altmeister der Handkante zu freuen.
Diesen Nachschlag gab es bereits ein Jahr später in Form von "The Tuxedo - Gefahr im Anzug". Interessante Fußnote am Rande: Im Jahr von "The Tuxedo" erhielt Jackie Chan in Hollywood die langersehte Anerkennung - einen Stern auf dem "Walk of Fame". Freudestrahlend kündigte er an, in Zukunft noch bessere Filme drehen zu wollen. "The Tuxedo" kann er damit allerdings nicht gemeint haben, denn dieser Film entartete zur völligen Katastrophe.
Bereits die erste Kameraeinstellung sorgt beim Zuschauer für Stirnrunzeln: In Nahaufnahme wird ein Reh gezeigt, daß in einen Gebirgsbach pinkelt. Über Geschmack ließ sich bekanntlich noch niemals streiten... Leider wird der Film nach dieser Eröffnungssequenz keinen Deut besser.
Die banale Handlung in Kurzform:
Clark Devlin (Jason Isaacs) ist ein Superagent, ein echter Gentleman und Frauenheld, ein Mann à la James Bond. Als sein Chauffeur ausfällt, erhält Taxifahrer Jimmy Tong (Jackie Chan) die Chance einzuspringen. Er besteht die Bewährungsprobe und ist fortan der neue Fahrer des Agenten.
Als Clark Devlin schließlich bei einem Einsatz schwer verletzt wird und im Krankenhaus landet, schlüpft Jimmy kurzerhand in die Rolle des smarten Ermittlers. Gemeinsam mit der Agentin Del Blaine (Nervensäge in Hochform Jennifer Love Hewitt) macht er sich daran den größenwahnsinnigen Diedrich Banning (Ritchie Coster) zu stoppen. Der plant nämlich, mit Hilfe von manipuliertem Trinkwasser die Weltherrschaft an sich zu reißen...
Was sich zunächst ein bißchen nach James Bond anhört, erreicht leider nicht einmal "Drei-Fragezeichen"-Niveau. Die gesamte Handlung besteht daraus, daß die beiden Hauptakteure von einem Schlamassel in den nächsten stolpern und dabei ihren Widersachern mit mehr Glück als Verstand ein ums andere mal eine lange Nase machen. "The Tuxedo" dürfte selbst für hartgesottene Slapstick-Fans eine echte Bewährungsprobe darstellen. Was anfangs noch einigermaßen unterhaltsam ist, wird schon bald unheimlich ermüdend.
Die größte Enttäuschung wartet jedoch auf Jackie Chan Fans:
Kampfszenen und Akrobatikeinlagen sind so gut wie Fehlanzeige! Das was "The Tuxedo" auf diesem Sektor bietet, vermag vielleicht einen Achtjährigen zu beeindrucken, jedem Action- und Martial-Arts-Freund dürfte das Gezeigte kaum mehr als ein müdes Gähnen abnötigen.
Fazit:
Dieses Filmchen (der Ausdruck Film wäre zu hoch gegriffen) ist kaum mehr als eine wenig unterhaltsame Klamaukkomödie im Stile eines Didi Hallervorden: wenig witzig, unglaublich nervtötend und - das ist das Schlimmste - ohne eine einzige vernünftige Martial-Arts-Szene. Am besten sofort vergessen!