Review

Hauptdarstellerin Paz de la Huerta ist eigentlich ein Sinnbild des kompletten Streifens "Nurse 3-D": Dralle Kurven scharf verpackt, aber ihr ausdrucksloses Spiel reißt im Endeffekt nie vom Hocker.

Abby (Paz de la Huerta) arbeitet tagsüber als Krankenschwester im Hospital, nachts wirft sie sich in Lack und Leder, verführt Fremdgänger, um diese kurz darauf ins Jenseits zu befördern. Als Danni (Katrina Bowden) in jenem Krankenhaus anfängt, scheint sich eine Freundschaft zwischen den beiden Damen anzubahnen, doch als Danni Abbys Pläne durchkreuzt, sieht diese rot...

Es gibt eigentlich kaum eine Szene, in der de la Huerta nicht halbnackt, ohne Schlüpper oder zumindest kurvenreich betont durch die Kulisse wackelt, was der erotischen Komponente durchaus zugute kommt. Allerdings wirkt ihr Spiel stets wie weggetreten, was auf Dauer ein wenig ermüdet und im starken Kontrast zu ihrem Pendant Bowden steht, welche angenehm natürlich performt und dennoch einige Male ihre Reize sinnlich ausspielt.

Die Story ist indes alles andere als innovativ und im ersten Drittel wird diese ein wenig zu behäbig vorgetragen, da früh klar ist, wer den Moralapostel spielt und dass es auf Intrigen, Lügen und Machtspielchen hinauslaufen wird. Optisch allerdings durchaus ansprechend eingefangen zündet die zynisch morbide Atmosphäre, denn man ahnt bereits, dass es im letzten Drittel deutlich heftiger zur Sache gehen dürfte.

Die wenigen 3D-Effekte sind zwar kaum der Rede wert, doch in Sachen Splatter lässt Regisseur Douglas Aarniokoski es ordentlich krachen, denn da werden Kehlen aufgeschlitzt und durchbohrt, es wird gestochen und geschlitzt, die Knochensäge kommt zum Einsatz und eine Schere landet im Auge.
Obgleich ab und an düstere Situationskomik auszumachen ist, hätte dem Treiben etwas mehr als ein latentes Augenzwinkern gut getan, zumal die Figuren ein wenig sparsam durchleuchtet werden und im Verlauf einige Genrekonventionen zuviel bemüht werden, die ohne Kreativität aneinandergereiht zu wenig Hochspannung erzeugen.

Darstellerisch passt de la Huerta recht gut in die Rolle, aber vielleicht sollte sie irgendwann versuchen, ohne eine Schachtel Beruhigungspillen am Set zu erscheinen. Ansonsten gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern wie Kathleen Turner, Judd Nelson und Corbin Bleu, was die Sache insgesamt ein wenig aufwertet, was auch für den Score gilt, der zumeist leichtfüßig die bitterbösen Momente untermalt und ab und an Akzente setzen kann.

Am Ende dominiert natürlich der Trashfaktor, doch die Aufmachung kann größtenteils überzeugen, es wird anspruchslose Kost für ebenso anspruchsloses Klientel geboten und da hängt es ganz davon ab, ob viele Rundungen, etwas Blutvergießen, aber relativ wenig Thrill ausreichen, um für einen Abend okay unterhalten zu werden.
6 von 10

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