Der mißlungene Versuch von Satans Sohn…
Es ist schon hart, wenn man nach zehn Minuten Film genau weiß, daß das nichts mehr werden kann. Doch man hat schon viele Filme gesehen, und da genügt dann schon ein schlecht ausgeführter Trickeffekt, damit man sich abwendet, sein Grinsen verliert und am liebsten nebenbei ein Buch lesen möchte. Doch das macht man nicht, denn als Kritiker ist man ja in der Pflicht, sich auch noch den allerletzten Schund anzutun, um die anderen arglosen Menschen warnen zu können. Nicht kaufen! Nicht gucken! Und wenn, dann nur bis Minute 15…danach ausmachen, es wird nicht besser.
Sehr schade um das in den Film investierte Budget, denn die Story, die man sich ausgedacht hat, ist so schlecht nicht. In die neunziger Jahre verschlägt es einen Hexer und einen Hexenjäger, per „Terminator“ – Transformation, jedoch nicht aus der Zukunft, sondern aus der Vergangenheit. Der Hexer – Warlock – soll im Auftrag Satans ein legendäres Zauberbuch zusammenfügen, um so Satans Herrschaft in die Wege zu leiten. Der Jäger indes sucht das zu verhindern. Dabei hilft ihm ein Mädel, welches vom Hexer verflucht wurde und nun täglich um zwanzig Jahre altert. Klar ist schon bald, daß der Auftrag des Hexers nie vollbracht werden darf, klar aber auch, daß er erst in letzter Minute gestoppt werden darf, um die Spannung hochzuhalten.
Das, lieber Leser, ist der Film der vollendet verschenkten Möglichkeiten. Julian Sands wäre als Hexer so gut gewesen, hätte man ihm nur mehr Leinwandpräsenz erlaubt. Nur in diesen wenigen Sequenzen blitzt Böses durch, doch die üblen Taten sieht man nicht…das Thema der Menschen aus der Vergangenheit in der Jetztzeit wird lapidar durch ein, zwei Wortwitze verschleudert. Horror und Grusel erzeugt allein Lori Singer als verfluchtes Mädel durch ihre schrecklich schlechte Schauspielkunst. Und die Effekte des Films sind von so unirdischer Schlichtheit, daß sie fast an „Flash Gordon“ in schwarzweiß erinnern. Da wendet man sich mit Grausen, auch angesichts der schlimmen Löcher im Drehbuch und der das Hirn für dumm verkaufen wollenden Details…allein die Szenen am Flughafen bieten Raum für unendliches Meckern. Man wollte einen gruseligen Teufelsthriller sehen, in der Tradition von „Omen“, und sieht statt dessen wertvolle Lebenszeit verrinnen. Hätte man nur schon gleich nach dem ersten Wirbelwindeffekt den Film aus dem Abspielgerät genommen…4/10