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Unter Stalin werden Kriminelle aus Sibirien nach Transnistrien verbannt, wo sie in Clans organisiert weitere Verbrechen begehen. Hier wächst Kolyma (Arnas Fedaravicius) auf und bekommt von seinem Großvater (John Malkovich) die Familienregeln beigebracht. Als er mit seinen Freunden wieder mal einen sowjetischen LKW ausraubt, wird einer von ihnen verhaftet und zu 7 Jahren Jugendknast verurteilt…

Die Systeme wechseln, das Verbrechen bleibt. Die Rahmenhandlung spielt 1999 zur Zeit des Tschetschenien-Konflikts, wechselt aber immer wieder mit langen Rückblenden in die Jahre 1985-95, in denen die kriminellen Strukturen im verarmten Süden der UdSSR den Zerfall des Kommunismus unbeeindruckt hinnehmen und die neuen Machthaber genauso brutal ausrauben, wie zuvor die Sowjets. Hauptfigur Kolyma gehört zu den Urki, der „ärmsten, aber am meisten gefürchteten“ Gruppe, deren über und über tätowierten Mitgliedern es nicht erlaubt ist einem Polizisten auch nur ins Gesicht zu sehen.
Gabriele Salvatores’ („Nirvana – Die Zukunft ist ein Spiel“ 1997) Gangsterdrama basiert auf dem halb-autobiografischen Roman „Educazione Siberiana“ von Nikolai Lilin und verlegt die klassische Coming of Age Story eines jungen Mafiamitglieds, die immer wieder an Sergio Leones „Es war einmal in Amerika“ (1984) erinnert, von Chicago nach Transnistrien (am Rand des heutige Moldavien). Natürlich erreicht Salvatores nicht Klasse und Tiefe der großen Vorlage, trotzdem bietet sein in Litauen gedrehter Film eine spannende Mafiahandlung, inkl. Verrat und Bruderzwist, sowie die Geschichte einer verbotenen Liebe, die nicht gut ausgehen kann. Die jungen litauischen Darsteller überzeugen nicht nur durch ihre unverbrauchten Gesichter, internationale Stars wie Peter Stormare („Get the Gringo“ 2012) als Tätowierkünstler aus Berufung und der große John Malkovich („Killing Fields – Schreiendes Land“ 1984, „Himmel über der Wüste“ 1990) als Gewalt dozierender Opa werten „Sibirische Erziehung“ zusätzlich auf. Vielleicht werden etwas viele Klischees bedient, dafür gibt es einige großartige Einstellungen, die beste sicherlich als die permanent begleitende russische Volksmusik am Kettenkarussell von David Bowies „Absolut Beginners“ abgelöst wird. (7,5/10)

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