Review

Nach nur 5 Jahren drehte der Niederländer George Sluizer ein Remake seines Klassikers „Spoorloos“. Hätte er es mal gelassen.


Wie schon im Original: Eben waren Jeff (Kiefer Sutherland) und seine Freundin Diane (Sandra Bullock) noch glücklich vereint, da verschwindet sie spurlos an einer Tankstelle und war seitdem nicht mehr gesehen. Drei Jahre lang sucht Jeff seine Freundin, ohne Erfolg. Auch seine neue Beziehung mit Rita (Nancy Travis) läuft nicht wirklich gut, da Jeff immer wieder von dem Gedanken verfolgt wird, was mit Diane passiert ist. Da tritt der seltsame Barney (Jeff Bridges) in Jeffs leben. Dieser behauptet genau zu wissen, was mit Diane passiert ist. Er nimmt Jeff auf eine Reise mit, in der er alles genau so durchmachen soll, wie Diane damals...


Scheinbar sind Amerikaner nicht in der Lage, ausländische Filme zu sehen oder gar zu verstehen, denn anders kann man es sich nicht erklären, warum George Sluizer extra ein Remake seines Erfolgfilmes „Spoorloos“ gedreht hat.
Gespickt mit US-Stars Marke Sutherland und Bullock wollte man hier ein ebenbürtiges Remake inszenieren, leider ist dies nicht gelungen.
Schon allein durch die nicht vorhandene Bilingualität verliert das Remake an Reiz. Im Original stolperte Rex als Niederländer durch Frankreich, der Sprache noch nicht so mächtig auf der Suche nach seiner Freundin Saskia. Dieser Aspekt fehlt hier schon vollkommen, da alles in Amerika stattfindet. Auch wenn der Film recht nah am Original entlang läuft, musste es doch noch ein wenig „amerikanischer“ werden.

Die Krisen zwischen Rita und Jeff wurden sehr ausgeweitet, was bei einem Film wie diesem schon nervt. Viele Tränen fließen, bringen aber inhaltlich den Film nicht weiter und verlängern ihn unnötig.
Schlimmer ist aber, dass das Ende auch noch verändert wurde in ein rührseliges Happy-End, so wie es in der amerikanischen Welt wohl immer sein muss. Damit ging George Sluizer einen völlig anderen Weg als noch bei seinem Original. De facto gibt es ein actiongeladenes Ende, wie man es hier nicht braucht.

Inhaltlich macht der Film nicht viel verkehr, wie auch, wenn es fast 1:1 das Original ist. Dies heißt aber nicht, dass der Film brauchbar ist, ganz im Gegenteil. Das „Spoorloos“ Remake ist überflüssig wie ein Kropf, der Charme des Originals kommt hier nicht durch. Auch agiert Jeff Bridges schon fast zu irre, wenn man ihn durch die Gegend rennen sieht, auch hier punktet das Original, wo Bernard-Pierre Donnadieu den Verrückten mimt. Warum ausgerechnet Sandra Bullock den Part der verschwundenen Frau spielt, wird wohl auch ein Geheimnis bleiben. Selten hatte sie wohl so wenig Zeit auf dem Bildschirm.


Fazit: Überflüssiges Remake mit viel mehr Schwächen als Stärken. An das Original kommt dieses amerikanische Remake (mal wieder) nicht heran. „Spoorloos“ ist ein erstklassiger Film, aber nur im Original. Daher heißt es: Original gucken, um diesen Film einen großen Bogen machen.

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