Es ist nicht tot, dass gute alte Girls with Guns-Genre. Wer nur lange genug in den Untiefen des gepflegten B-Movies gräbt, der kann durchaus die eine oder andere unentdeckte Perle ausfindig machen. Zumindest in den Neunzigern wurde noch handfester Trash inszeniert, der auch richtig unterhält und Spaß machen kann - immer vorausgesetzt, man hat ein gewisses Faible für diese Art von Film.
Nun "Dangerous Prey" also, den man durchaus als verspäteten Nachklapp zu den Ilsa-Streifen, "Maniac Nurses" mit etwas mehr Geld und als Verbeugung vor all jenen cineastischen Ergüssen mit allem was weiblich, nackig und bewaffnet ist, verstehen kann.
Osteuropa, und das wissen wir spätestens seit "Hostel", kann mitunter ein ziemlich verwegener, wenn nicht gar gefährlicher Ort sein. Ominöse Experimente in dunklen Kellern und düstere Burgmauern, die so manches finstere Geheimnis beinhalten. Es gibt psychopathische Wissenschaftler und Chips im Gehirn, die Frauen zu Killermaschinen machen. Keine intellektuelle Herausforderung, aber wer nun weiß, dass in "Dangerous Prey" genug geschossen, gestorben und gevögelt wird, der hat sich garantiert im falschen Lichtspielhaus verirrt.
Das Werk des einschlägig bekannten Regisseurs Lloyd A. Simandl (produzierte unter anderem "Cracker Jack", "Shadowchaser" und "Xtro II") wirkt wie eine Produktion aus dem Hause PlayboyTV: Die Bilder sind stylish und Sexszenen sogar recht ästhetisch. Grotesk-witzig auch immer das Mitwirken von Hauptdarstellerin Shannon Whirry zu beobachten - einer Schauspielerin mit offenbar ganz anderen Ambitionen, die im Laufe ihrer Karriere jedoch in so mancher Produktion ähnlicher Machart gelandet war.
Wir sehen es ihr nach ;-)
Fazit: Softsex oder Trash-Hommage? "Dangerous Prey" kann beides! Hirnlos, aber gut! Irgendwie zumindest...