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Rape and Revenge: Frau wird von mehreren Männern vergewaltigt und böse zugerichtet, überlebt, und nimmt blutig Rache an ihren Peinigern. Das ist der Standard, hier kommt die HK-chinesische Variante: Frau wird von mehreren Männern vergewaltigt und getötet, woraufhin der Ehemann einen Schwarzmagier konsultiert. Der holt den Geist der Frau zurück und dieser nimmt äußerst blutig Rache.

SEEDING OF A GHOST läuft als der gorigste HK-Film aller Zeiten, und dieses Etikett erfüllt er nach meinem Dafürhalten auf jeden Fall. Aber da steckt noch so viel mehr drin: Die beiden Mörder erinnern in ihrer aggressiven Nichtsnutzigkeit an italienische Juvenile aus Filmen wie ZUM TÖTEN VERDAMMT, der (überflüssige) Kommissar trägt ein Dekolleté wie weiland Maurizio Merli (nur ohne Haare auf der Brust), und wenn Irene zu Beginn des Films oben ohne in Zeitlupe am Strand entlangläuft und dazu Easy Listening-Mukke dudelt, dann scheint es als ob Gloria Guida und Edvige Fenech gleich in der nächsten Einstellung zu sehen sein werden.
Aber spätestens mit Beginn der Geisterbeschwörung wird der Film richtig eigenständig, und vor allem fängt er gewaltig an am Rad zu drehen. Hier kann nie auch nur ein Deckel von einer Kiste runterhüpfen. Nein, der muss Plopp machen und mit Gewalt durch die Gegend peesen. Was hier alles an Effekten und Ideen verbraten wird, davon bedient sich Hollywood in 4 Filmen. Wer mit SEEDING OF A GHOST etwas anfangen kann, der weiß auch, warum das heutige Mainstream-Kino so scheiße langweilig erscheint: Weil da einfach nur Stereotypen verbraten werden und man neue Ideen mit der Lupe suchen muss. SEEDING strotzt vor Phantasie und Tabubruch und macht ungeheuren Spaß. Wie eine gesunde Mischung aus DEMONI, GEWALT RAST DURCH DIE STADT und einer Gemser’schen EMANUELLE. Und als Bonus darf man einer sehr gekonnten Sexszene zwischen einer Toten und einem Geist beiwohnen! Gigantisch!!

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