Regisseur Wan benützt (wir wollen freundlich bleiben) die Thematik um die Puppe 'Annabelle', um einen äusserst lauen Aufguss des Exorzisten-Motivs an den Mann zu bringen.
Das einzige 'gruslige' an diesem Film ist die Überzahl weiblicher Darstellerinnen (2 Männer bei 7 Frauen), deren Aufgabe vor allem darin besteht, unablässig kreischend durch das Haus zu laufen.
Diese hohe Zahl ist nicht etwa der neuen Männerfeindlichkeit in Hollywood geschuldet, nein, im Nachspann sind die Fotos der Personen ersichtlich, die diesen Horror angeblich tatsächlich hatten erdulden müssen. Darauf gibt es auch nur 2 Männer zu sehen.
Weil das also alles auf einer wahren Geschichte basiert (oder basieren soll), braucht auch die Geschichte nicht plausibel zu sein.
Das Geist/Dämonenmotiv ist beliebig und könnte durch irgendein anderes ersetzt werden (wie wäre es damit: Köchin ist auf Banane ausgerutscht und nun auf der Suche nach ihrer längst verstorbenen Tochter).
Der Exorzismus hätte der Höhepunkt dieses Filmes sein sollen/müssen, doch Regisseur Wan liefert nur Dutzendware (darin eingeschlossen das handelsübliche 'vade retro satana!') und ein wenig Blut auf Laken. Das ganze wird noch mit etwas religiösem Mumpitz 'gewürzt' (das dreimalige Klopfen an der Wand wolle die Heilige Dreifaltigkeit beleidigen ).
Ach ja, dann gibt es noch eine kurze Szene mit Annabelle (wohl eher ein 'Feigenblatt' des Regisseurs, damit sich niemand beklagen kann, der Film handle ja gar nicht von Annabelle), die hier jedoch eher als retardierendes Element wirkt, da sie nichts beinhaltet, was wir zuvor nicht schon gesehen hätten.
Die Inszenierung ist insgesamt laut, nervig und ein wenig zu lang (90 Minuten hätten es auch getan).
Einziger Pluspunkt ist die Kameraführung, doch auch hier wird nicht mehr geboten, als es mittlerweile jeder Absolvent der UCLA auch in petto hätte.
Es gibt also keinen Grund, sich diesen Film anzusehen, wenn man Zuhause stattdessen der Farbe beim Trocknen zusehen kann.
3/10 Punkten