Review
von Leimbacher-Mario
Deja-vu, viel zu früh
„Riddick“ erinnert wieder eher an „Pitch Black“ bzw. dessen Vorbilder a la den Reihen „Alien“ und „Predator“. Vielleicht gemischt mit einer CGI-lastigen, modernen Version von „Robinson Crusoe on Mars“. Und das ist gut so, nachdem ich „Chronicles of Riddick“ nicht allzu sehr ausstehen konnte und als gefloppten Nice Try abstempeln muss. In „Riddick“ von 2013, den man auch ohne Probleme losgelöst von den zwei anderen Teilen der Reihe gucken und verstehen kann, landet der stoische Krieger und natürliche Survivor mal wieder auf einem feindlichen Planeten - inklusive allerlei Gekröse und Geballer gegen Monster, Söldner und Naturgewalten...
„Riddick“ liegt wieder deutlich näher an „Pitch Black“ - was ich sehr begrüße. Ein gelungener Restart des Franchises? Vielleicht noch nicht ganz. Aber immerhin ein deutlicher Aufwärtstrend. Es ist der mit Abstand härteste Teil der Reihe (Bautistas Abtritt; die „Box), es gibt eine Menge toller neuer Kreaturen (wenn auch leider alle aus Bytes und Pixeln bestehend) und Vin Diesel ist in Kickass-Topform, wird der Figur nicht überdrüssig. Ich auch nicht. Zudem gibt es beispielsweise mit Sackhoff oder Bautista (vor dem „Guardians“-Fame) einige bekannte Gesichter und gerade die vielen Szenen zu Beginn, sprachlos und nur dem Überlebenskampf gewidmet, gehören zum Stärksten der gesamten Reihe. Leider kommen oft etwas „Aufgussgedanken“ auf, gerade wenn auf Grund einer unnötig aufgeblähten Laufzeit Leerlauf entsteht und weil man sich eben extrem stark an den Ursprüngen der Reihe oder des gesamten Subgenres bedient. Kreativität darf man hier gar nicht erst suchen. Doch das was er macht, macht er ordentlich. Krachend. Fetzig. Konzentriert auf „Held“, Härte und Dunkelheit. Das dieses Mal erstaunlich niedrige Budget sieht man selten bis nie, alles wirkt hochwertig und grimmig. Kommt jetzt doch noch der „glorreiche“ letzte Teil der Reihe, Riddicks Rückkehr auf seinen Heimatplaneten?! Mal abwarten. Sind ja auch immerhin schon wieder sieben Jahre ins Land gezogen...
Fazit: lauwarmer Aufguss, erfolgreiches Back-To-The-Roots, Vin Diesel-Vanity-Projekt, One-Man-Show - von allem etwas. Dennoch finde ich „Riddick“ insgesamt klar besser als den überfrachteten, seelenlosen, möchtegern-epischen Vorgänger. Ein straighter, richtig harter, düsterer Survival-Actioner auf einem fremden Planeten mit gefährlichen Kreaturen, der Dieselmotor in seinem grimmigen Element und endlich auch mal genug Gore. Nicht richtig gut, aber einfach wegzugucken. Erst recht für Fans der Figur und der (ärgerlich lückenhaften) Reihe. Wozu ich mich aber eher nicht zählen würde.