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In mehrerer Hinsicht erinnert "Riddick - Überleben ist seine Rache" an Vin Diesels zweiten, erfolgreicheren Franchise "The Fast & the Furious", aus dem er nach dem ersten Film ausgestiegen war, woraufhin die Sequels ins Ungefähre abdrifteten, bevor sie - wieder mit Vin Diesel an Bord - zu ihren Wurzeln zurückkehrten. Ähnliches lässt sich bei der Figur des Weltraum-Schwerverbrechers "Riddick" beobachten, der in "Pitch Black - Planet der Finsternis" (2000) noch eine wortkarge Nebenfigur abgab, bevor er in "Riddick - Chroniken eines Kriegers" (2004) zum Mittelpunkt einer groß angelegten Science-Fiction-Odyssee wurde, die sang- und klanglos an den Kinokassen scheiterte. Knapp ein Jahrzehnt später brachten Vin Diesel und Regisseur David Twohy, wie immer auch für das Drehbuch verantwortlich, den harten Knochen "Riddick" an sein ureigenes Terrain zurück - einen menschenfeindlichen, felsigen Planeten, der von gefährlichen Kreaturen bewohnt wird.

Das erste Drittel des Films wurde entsprechend zu einer "One-Man-Show", die Vin Diesel die Gelegenheit gab, reduziert auf sich selbst und seinen Überlebenskampf in einer konsequent jeden Anflug von Schönheit meidenden Umwelt, den Film allein zu tragen, was ihm erstaunlich gut gelingt. Diese Szenen sind nicht neu und erinnern an ähnliche Situationen von auf sich allein gestellten Helden, widersprechen aber den inzwischen üblichen Sehgewohnheiten und Erwartungen an einen Action-Film. "Riddick" gelingt in dieser frühen Phase ein Gleichgewicht zwischen Gefahrenmomenten und der langsamen Entwicklung einer martialischen Figur, die besonders in der Beziehung zu dem kleinen "Alien-Wolf" Sympathien aufbauen kann - der einzigen empathischen Verbindung des gesamten Films.

Diese konsequente Erzählform wird mit Ankunft weiterer Protagonisten leider aufgeweicht, denn mit Santana (Jordi Mollà) taucht der typische Kopfgeldjäger auf, der sich die Belohnung für den gesuchten Schwerverbrecher verdienen will und damit wieder in die Tiefen der "Riddick"-Mär eintaucht. Dieser Figur, die ohne viele Erklärungen in "Pitch Black" eingeführt wurde, schaden zu viele Informationen, mit denen hier unnötig versucht wird, ihren angeblichen kriminellen Hintergrund zu relativieren - eine übliche Konzession an das Publikum, obwohl es genügt hätte, auf das Gesicht Vin Diesels zu vertrauen, das genug Verlässlichkeit ausstrahlt. Die gesamte Story-Konstruktion um Vaako (Karl Urban), der Riddick die Schuld am Tod seines Sohnes gibt, atmet entsprechend den Geist der Vorhersehbarkeit und führt vor allem im Kampf mit den gefährlichen Skorpion-artigen Wesen zu Unlogik, da diese je nach Situation fast unbesiegbar wirken, ein anderes Mal aber leicht in Schacht gehalten werden können.

Die sich in der zweiten Hälfte des Films entwickelnde Story um den sadistischen Santana, die coole, knallharte Dahl (Katee Sackhoff) und den beherrschten Vaako folgt entsprechend ganz den Regeln eines typischen Action-Films und wartet auch mit expliziter Härte auf, profitiert aber weiterhin von einem Vin Diesel, dessen Vorgehensweise überraschend bleibt. Entscheidend für die Wirkung des Films - und damit letztlich auch für die Haltung des Zuschauers - ist dessen konsequent im B-Film verankerte Optik, der die Sparmaßnahmen in einigen Sequenzen deutlich anzusehen sind, dem damit aber auch die Glätte typischer Hollywood-Hochglanz-Produkte fehlt. "Riddick" lebt von seiner Hauptfigur und der Optik eines nach menschlichen Maßstäben unbewohnbaren Planeten, und überzeugt in den Momenten, in denen die Story sich auf das Wesentlichste beschränkt (7/10).

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