Rache...lauwarm serviert...13.11.2014
Mann rächt den Mord an seiner Familie, wird dabei beobachtet und von einer Zeugin per Erpressung gezwungen, auch für diese einen Rachemord durchzuführen. Natürlich kommen sich beide näher...
Das aber interessiert den Zuseher nach einiger Zeit leider gar nicht mehr, da es hier an so vielen Stellen krankt, daß man sie kaum aufzählen kann. Das Drehbuch ist ein wirrer, verhedderter Batzen von merkwürdigen Erzählsträngen, bringt Leute zum Vorschein, die dann auf einmal wieder aus der Handlung genommen werden, und vor allem gibt man sich hier ungeheuer geheimnisvoll, wichtig, ambitioniert und besonders umständlich. Ein Racheplan ist ja per se nichts schlechtes, doch hier wird er so unglaublich komplex und kompliziert angelegt, daß der Zuseher das Ziel des Spiels ebenso aus den Augen verliert wie der Rächende, dem natürlich während seines Treibens zusehends auf die Pelle gerückt wird.
Und weil das noch nicht reicht, muß ein zweiter, ganz und gar unnötiger Erzählstrang her, der sich um das Opfer eines Autounfalls dreht. Was passiert nun dadurch mit dem ganzen Film? Der ohnehin recht dröge Streifen wird gedehnt wie Kaugummi, auf völlig unnötige knappe zwei Stunden aufgeblasen und mit Szenen zum Vergessen gefüllt. Man dämmert als Zuseher vor sich hin, bis es dann endlich zum Showdown kommt. Dieser ist zwar rasant inszeniert, führt aber durch die nun auftretenden Fähigkeiten des Rächers dessen komplizierten, wirren Plan ad absurdum. Warum nicht gleich so, fragt man sich, ärgert sich und gibt aus diesem Grunde 4/10.