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Im Mittelpunkt von “The Hobbit: An unexpected Journey“ steht der Titelheld Bilbo Beutlin, der unversehens an einer epischen Mission teilnehmen muss: Er soll den Zwergen helfen, ihren Schatz wieder zurückzugewinnen, den der Drache Smaug auf dem Berg Erebor versteckt hält. Überraschend taucht der Zauberer Gandalf der Graue bei Bilbo auf, und schon bald begleitet der Hobbit die Gruppe der 13 Zwerge unter der Führung des legendären Kriegers Thorin Eichenschild. Ihre Reise führt sie in unbekannte und gefährliche Gebiete, in denen es von Goblins und Orks, gigantischen Spinnen, Pelzwandlern und heimtückischen Zauberern nur so wimmelt.

Etwa ein Jahrzehnt nach der fulminanten Herr der Ringe Trilogie übernahm Peter Jackson noch einmal das Zepter und schickte, ähnlich wie George Lucas bei Star Wars, einen Prequel-Dreier hinterher, die sich mit der Geschichte von Bilbo Beutlin und den sieben äh.. dreizehn Zwergen beschäftigt. Die Quest ist die Reise zum einsamen Berg Erebor, um den heimatlosen Kurzen ihre Mietwohnung wieder zu geben, oder wie ich die ganze Zeit als Alternativtitel im Kopf hatte "Zwerge suchen ein zuhause".
Man merkt allerdings schnell, das als Romanvorlage ein Kinderbuch herhalten mußte. Schon allein die Einführung der 13 neuen Charaktere wirkt doch sehr stark an ein deutlich jüngeres Publikum gerichtet (erinnern die drei Trolle noch jemand deutlich an die drei Stooges?), als die doch eher düsteren HdR Filme. Vom Ablauf erinnert Film Nummer eins auch ein wenig an die Gefährten. Eine kleine Gruppe macht sich auf eine lange Reise und muß Gefahren und kleinere Scharmützel überstehen. Einen emotionalen Moment wie damals der Tod Boromirs kommt hier allerdings nicht vor. Die Reisegruppe um die Zwerge und Bilbo als Schneewittchen kommen ungerupft davon mit dem großen Ziel in Sichtweite.
Nett ist allerdings, das Jackson viele bekannte Gesichter für das Projekt gewinnen konnte, um zumindest hier das wohlige Gefühl alte Bekannte zu treffen zu erzeugen. Elijah Wood, Ian Holm, Cate Blanchett, Hugo Weaving, Ian McKellen, Orlando Bloom, Andy Serkis und Christopher Lee nehmen ihre damaligen Rollen wieder auf, wenn auch zumeist nur für bessere Cameo Auftritte. Auch in Sachen opulenter Sets, Ausstattung und der bekannten Kamerafahrten gibt es wie gewohnt nichts zu meckern. Persönlich hätte ich mir etwas mehr epische Breite gewünscht, die aber die Vorlage wohl nicht hergab. Eine unerwartete Reise ist immer noch ein sehr guter Film, aber wenn man vom Vorgänger ohnehin schon verwöhnt ist und daher zu viel erwartet, kann trotzdem ein leichtes Enttäuschungsgefühl aufkommen.
8/10

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