Der Hobbit: Eine unerwartete Reise (2012)

Also, was wirklich brilliant an diesem Film ist, ist die Handlung. Genauso wie der kaum auszuhaltende Cliffhanger am Ende. Ich möchte mal nicht näher drauf eingehen, man darf jedoch getrost gespannt auf den 2. Teil sein. Doch bitte, werter Herr Jackson; mach' doch bei der Fortsetzung ein Paar Dinge besser. Denn was mich wirklich gestört hat:

- die endlos lange Anfangsszenerie mit diesen dümmlichen, bis auf wenige Ausnahmen ernstzunehmenden Zwergen... Die werden da als stupide, verfressene Hohlbeutel dargestellt, die rülpsend, schmausend und dämlich gackernd zu Tisch sitzen und dem Zuschauer nach 5 Minuten halbwegs auf's Nervenkostüm gehen. Dieses witzig-sein-wollen passt m. E. nicht zu einer Verfilmung solchen Stoffes. Das Schlimme ist ja; es ist überhaupt nicht witzig.

- diverse Wesen wie die Kaninchen des braunen Zauberers oder die riesigen Felsdämonen wirken auch seltsam und teilweise lächerlich. Vor Allem aber die Trolle verkommen hier zu absoluten Witzfiguren, die nichtmal Micky Maus ernst nehmen würde. Warum können die überhaupt auf einmal sprechen? Und dann auch noch in Menschensprache!? Die wurden hier für mich einfach total entmystifiziert. In den Herr der Ringe-Filmen haben die schließlich kein Wort gesprochen und das war auch prima so. Wenn Bilbo auch deren Streit um die Zubereitung des Hobbits und der Zwerge in Der Herr der Ringe - Die Gefährten angedeutet hat.

- es gab viel zu viele CGI-Effekte... Klar, man kann keine Drachen oder Necromanten so nachbilden, dass es nicht billig aussieht; aber man hätte getrost den ein oder anderen Effekt einfach weglassen können... Das wurde für mich persönlich ein bisschen zu sehr fokussiert. Weniger ist manchmal mehr; aber war ja zu erwarten, dass die Macher diesmal die Zuschauer mit fulminanten Effekten reizen wollen.

Also ohne diese doch relativ schwerwiegenden Kritikpunkte hätte Der Hobbit ein absoluter Klassiker werden können, da die Story und auch die meisten Figuren (außer den Zwergen) wirklich authentisch und stilvoll rüberkommen. Doch so hatte ich leider öfter das Gefühl, mir einen reinen Kinderfilm anzusehen! Gute 8/10 Punkte sind aber allemal drin, aufgrund qualitativer Produktion, sehr sehr guten Darstellern und einer fabelhaften Geschichte, die unbedingt fortgesetzt werden muss. Gut, dass Der Hobbit auch viele gute Attribute vorzuweisen hat, die ihn trotz seiner Schwächen gute Kritiken einfahren lassen. Die spannende und epische Handlung gehört mit zum Besten, was das Kino im Jahr 2012 zu bieten hatte! Zum Klassiker reicht es leider aber nicht.

8/10