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Ben Kingsley ist meist einen Blick wert denkt man und seine Wandlungsfähigkeit hat er ja zuletzt auch mit dem Bösewicht "Mandarin" in IRON MAN 3 bewiesen. In DAS GESETZ IN MEINER HAND schafft er es aber auch nicht die Produktion aus Sri Lanka aus dem B-Film Bereich zu bringen. Man fühlt eine seltsame Distanz zu dem Film der mit einer holzschnitzartigen Dramaturgie und einigen Klischees glänzen kann. Der Trailer täuscht zudem ein Tempo und jede Menge Action vor die fast eine Art Best-of von GESETZ IN MEINER HAND darstellen. Nachdenklich sollte man immer sein, wenn in den diversen Pressestimmen auch imdb Zitate und eine Überschrift einer x-beliebigen Amazon Rezension zitiert werden müssen um ein paar positive Stimmen zum Film zusammen zu tragen.

Wie man auch im Vorspann erfährt ist der Film ein Remake des indischen A WEDNESDAY von 2008 der bei uns relativ unbekannt sein dürfte. Somit verliert man auch keine Zeit mit meist nicht werthaltigen Vergleichen. Die Story von GESETZ IN MEINER HAND dreht sich um einen Mann, der mehrere Bomben versteckt und die Polizei um die Freilassung von Terroristen erpresst. Ähnlichkeiten mit UNTHINKABLE sind somit rein zufällig. Man kann den sehr überschaubaren Plot auch als STIRB LANGSAM ohne viel Action und Spezialeffekte bezeichnen. Auch die Dialoge triefen manchmal vor Berechenbarkeit und Banalität und man meint alles schon mal gesehen zu haben.

Spannung ist zeitweise durchaus vorhanden und Ben Kingsley ist physisch und mit seiner starken Mimik präsent wie eh und je. Er ist aber nicht wirklich gefordert in seiner schwarz-weißen Rolle und verbleibt somit relativ blass. Andere Nebendarsteller ergehen sich in Overacting und DAS GESETZ IN MEINER HAND wirkt insgesamt wie eine lokale Produktion die man einfach mit Kingsley aufgepeppt hat. Statt eines interessanten Showdowns gibt es ein relativ voraussehbares Ende. Auch technisch gibt es recht gewöhnliche Kameraeinstellungen und manchmal wackelt der Kameramann völlig unvermittelt in einem eigentlich statischen Bild. Auch der Soundtrack ist völlig ohne eigene Note und so verwechselbar wie vieles in DAS GESETZ IN MEINER HAND.

Dies gilt auch für die Leistung von Ben Cross. Der Film mit dem Originaltitel A COMMON MAN ist wohl der Erstling von Regisseur Chandran Rutnam und man darf dem jungen ceylonesischen Kino sicherlich einige Schwächen zugestehen. Man wähnt sich oft in einem zu Recht unentdeckten Film der 80er und das schwache Drehbuch und das oft verschleppte Tempo geben einem den Rest. Wer also denkt hier eine schauspielerische Höchstleistung von Ben Kingsley oder einen durchgehend spannenden und signifikanten Beitrag zum Thriller Genre entdecken zu können soll nicht enttäuscht sein.

4/10 Punkten

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