Review

Surfen ist nicht nur irgendein Sport mit ein paar Verrückten. Es ist eine Lebenseinstellung, welche in den 70ern zu einer weltweiten Surfrevolution wurde und bis heute Bereiche der Mode, Musik, Kunst und Kultur beeinflusst. Der Sport wurde zu einer ganzen Industrie mit Marken die jeder in diesem Umfeld kennt und die ich hier aber bewusst nicht nenne. Und davon handelt auch DRIFT. Der Film wirbt mit dem stets für Aufmerksamkeit sorgenden "based on a true story"-Label und zeigt die Geschichte zweier surf-verrückter Brüder Jimmy und Andy Kelly, die ihr Hobby zum Beruf machen aber dafür als es zum einträglichen Business wird nicht immer legale Methoden anwenden….

Für Surffans ist DRIFT meines Erachtens ein must-see Surferdrama mit einer guten Geschichte, glaubhaften Darstellern und einer passenden Atmosphäre mit einem einfühlsamen und nicht dem üblichen Haudrauf-Soundtrack. Die größte Stärke von DRIFT ist, dass hier nicht Surfszenen durch mehr oder weniger lapidare Handlung unterbrochen werden, sondern das der Mix von anspruchsvollem Drehbuch und entsprechenden Protagonisten und Nebendarstellern und einzigartigen Bildern der Wellenreiter sehr gut funktioniert. Wenn man dann noch weiß, dass das Budget sich gerade mal eben im zweistelligen Mio. Dollar Bereich bewegt, dann kann man den Hut davor ziehen, was die noch relativ unbekannten Regisseure Morgan O'Neill und Ben Nott daraus gemacht haben.

Auch die Kamera leistet gute Arbeit und es werden phantastische Bilder der westaustralischen Küste gemacht. Mit dabei ist auch Sam Worthington (u.a. AVATAR, ZORN/KAMPF DER TITANEN) der gut mit seiner physischen Präsenz in das Geschehen passt. Es gibt ein paar 50er, 60er Jahre Rückblenden in schwarz-weiß die für zusätzliche dramaturgische Auflockerung sorgen. Dazu erleben wir eine handvoll sehr aufwendig und effektvoll in Szene gesetzten Surfszenen, die sich recht gleichwertig über die Filmlänge verteilen und alles andere als im Fokus von DRIFT stehen. Das spezifische Lebensgefühl steht dennoch im Mittelpunkt des Films und dies wird auch meist recht authentisch, wenn auch nicht permanent mit maximaler emotionaler Durchschlagskraft zum Zuschauer transportiert.

Ich hoffe und glaube, dass auch nicht Surffans sich mit der lockeren, heiteren und später recht melancholischen Art von DRIFT anfreunden und mit den Brüdern und ihrer Geschichte etwas mitleiden können. Rekorde in Bezug auf Identifikationspotential mit einzelnen Darstellern bricht der Film nicht und ihre Motive werden nicht wirklich aus tiefer liegenden psychologischen Schichten freigelegt. Themen und moralische Werte die im Mittelpunkt stehen sind Freundschaft, Idealismus, Moral, Durchhaltewillen und den Mut und die Konsequenz für seine Ziele (Wellen-) Berge zu versetzen. Somit gibt es eine Empfehlung für Fans sportliche geprägter Dramen…, lasse Dich von der Welle des Films treiben…

6,5/10 Cutbacks....äh,....Punkten

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