Immer wenn man denkt, man weiß was einen erwartet...
"The Happiness of the Katakuris" ist einer der bizarrsten und verrücktesten Filme des Vielfilmers Takashi Miike. Und jeder der diesen ausgeflippten Meister nur ein wenig kennt, ahnt was das heißen muss. Man könnte sagen "The Sound of Music" küsst "The Rocky Horror Picture Show", höchst polarisierend und faszinierend. Im Endeffekt jedoch es ein Potpourri, den man selbst probieren muss, um zu glauben, was da abgeht. Und selbst dann wird man ungläubig aus der schmutzigen Wäsche gucken. Heimatfilm knutscht schwarze Horrorkomödie auf einer Karaokeparty mit Zunge. Handlung in groben Zügen: Eine Familie macht am A der Welt eine kleine Herberge auf. Zuerst will keiner kommen, doch als die ersten Gäste unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen, muss die Familie mehr zusammenhalten als je zuvor. Und Zeit für ein paar beschwingte Songs ist immer.
Man kann diesen abgespaceten Mischmasch nur lieben oder hassen. Dazwischen wird es dünn. Und über all der Claymation-Madness, dem Untertitel-Stakkato und den Zombietänzen schwebt vor allem eine liebenswerte Family, die wunderschön zusammen hält, Hindernisse überwindet und immer positiv bleibt. Singsang war selten so daneben und so treffend gleichermaßen. Kitsch, Karate, Komik, Kinomagie. Oder so ähnlich. Miike kann nur Miike. Ich mag seine ernsteren Werke zwar etwas mehr, etwas nutzen sich die Katakuris in ihrer zweiten Hälfte ab, doch insgesamt liefern sie ein Erlebnis, das man nicht vergessen kann. Zu crazy, zu surreal, zu seltsam. Zwischendurch werden sogar Erinnerungen an den Jungen Tim Burton wach, nur potenziert, auf Drogen und nicht von diesem Planeten.
Fazit: wenn ein Film es in Miike-Crazy-Top-10 schafft, sagt das denke ich alles. Die Katakuris sind glücklich und man strahlt einfach mit. Oder man schüttelt den Kopf. Ich mag das Ding! Kreativ, bizarr, nicht zu beschreiben. Muss man mit eigenen Augen sehen. Ein einzigartiges Grusical, eines der besten.