Review

Takashi Miikes Gruselkomödie über die Katakuris ist im ganzen recht vergnüglich. Eine vom Opa bis zum kleinen Töchterlein sehr liebenswerte Familie muß sich mit verschiedenen Problemen herumschlagen, vor allem über das plötzliche Dahinscheiden von Pensionsgästen, die erst begraben, dann auch noch umgebettet werden müssen und sich später sogar in Zombies verwandeln. Als durchgehender Realfilm wäre Herrn Miike das wohl zu langatmig gewesen, deshalb treten die Katakuris zwischendurch auch das eine oder andere Mal in Knetanimation auf und legen sich in Sing- und Tanzszenen ordentlich ins Zeug. In diesen Sequenzen merkt man, daß die Schauspieler für derlei Dinge nicht primär ausgebildet sind, was die Produktion wohl unter anderem von diversen Bolly-Epen unterscheidet. Der eine könnte dies als störend empfinden, der andere könnte den Reiz dieser schrägen Filmfamilie noch gesteigert sehen. Ich gehöre wohl eher zu letzterer Gruppe. Besonders wie der Opi und das niedliche kleine Mädchen bei den Choreographien mitmachen, ist wirklich rührend. Ein wenig erinnert das an das RTL-"Familienduell". Auffällig ist auch, daß der stets thematisierte Zusammenhalt der Familie, der in einem amerikanischen Kontext (dorther kennt man das ja im Übermaß) eher als kitschiges Ärgernis wirken würde, hier durchaus emotional anzusprechen vermag, insbesondere die Familienmitglieder sehr natürlich herüberkommen und man ihnen ihr kleines, gefährdetes heimisches Glück sehr gönnt. Wer auf einen Gruselschocker aus ist, ist bei diesem Film natürlich fehl am Platz, denn dieses Genre wird bei den Katakuris eher parodiert. Einen perfekten Musikfilm hat Takashi Miike nicht unbedingt vorgelegt (zu diesem Stichpunkt vergleiche als Referenzwerk Monty Python's The Meaning of Life), dafür eine nette Grusical-Komödie mit charmanten Schauspielern und vielen Überraschungen.

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