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Ich mag als Nichtfan selber kaum glauben, es zu schreiben, aber: Vielleicht hätte ein Darsteller vom Kaliber eines Takeshi Kitano die Hauptrolle übernehmen sollen, denn so hätte wenigstens eine Figur etwas Ausstrahlung gehabt! Typisch für ein japanisches Gangsterdrama sind wieder einmal die Minuten langen Rededuelle, die urplötzlich von krassen Gewalt- und Blutmomenten unterbrochen werden. Doch Letztere konnten mich hier nicht über 2 Stunden lang bei der Stange halten. Die bekannte Story über die Machtkämpfe innerhalb und den Aufstieg und Fall einer Person in einer verbrecherischen Organisation haben mir Nichts gegeben und waren für mich eher ermüdend. Erst gegen Ende wird der Film hart und interessant. Ich empfand jedoch weder Mitleid noch Verachtung für den am Boden kriechenden, weil zum Junkie gewordenen Protagonisten, auch wenn sein Amoklauf in Unterhose was Amüsantes hatte.
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Absturz eines Yakuza! Bin ja eigentlich nicht so der Eastern-Fan, muss aber sagen, dass mir dieser Film (trotz Untertitelschaun) sehr gut gefallen hat. Kameraführung, Locations etc. sind sehr passend und erzeugen eine realistische Atmosphäre. Auch der Hauptdarsteller weiß über 90% des Films zu gefallen, wirkt nur an einigen Stellen gegen Ende leicht überzeichnet. Auch die Entwicklung der Story weiß zu gefallen und baut einen schönen Spannungsbogen auf. Brutal ist der Film ebenfalls, wobei hier weniger Blut mehr ist! Sicherlich sind einige Szenen etwas übertrieben (Balkonschiesserei), aber da gehts auch mehr um die Symbolik.
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Fukasakus Werk von 1975 wurde hier auf gute Weise neu inszeniert, aber leider kommt es aber an das Original nicht heran. Eher sogar enttäuschend. Während das Orginal, was kurz nach dem 2. Weltkrieg in Japan spielt, vor allem auch durch seine Kamera und dem Spiel mit Farbe einen eigenen Charakter gab, so erscheint das Remake was nun in der "Neuzeit" spielt eher blaß. Die Figur des ohne Lebensinhalts und persönlicher Perspektive spielenden Bandenmitglieds, wird zwar gut dargestellt und die Darstellung des körperlichen raubbaubetreibenen Junkie scheint überzeugen, aber die logische Erklärung und eine für den Betrachter erklärende Lösung bleibt der Film schuldig. Regisseur Miike's Übertreibungen in den wenigen brutalen, aber exzessiven, Gewalt-Szenen sind ja eher typisch für ihn. - Hier wirken diese aber außerordentlich störend, erscheinen daher nicht so eindringlich wie im Original und wirken unglaubwürdig! 5/10