Mittlerweile hat so gut wie jeder schriftliche Beitrag von Horrorautor Stephen King eine Verfilmung gefunden. Und sei es auch nur eine Kurzgeschichte, wie bei "Manchmal kommen sie wieder". Gerade "Kinder des Zorns" machte es vor. Eine erfolgreiche Filmadaption, welche sechs Sequels nach sich zog. Hier reichte es nur zur Trilogie. Die Kurzgeschichte hierzu ist unter dem Buchtitel "Nachtschicht" mit zwei anderen Kurzgeschichten von King veröffentlicht worden. Lawrence Konner und Mark Rosenthal (Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil, Planet der Affen) verfassten aus King´s Kurzgeschichte ein brauchbares Drehbuch. Der Part der Regie ging an Tom McLoughlin (Jason lebt !, Freddy´s Nightmares), welcher schon Erfahrung im Genre Horror vorweisen konnte. Trotzdem erntete man mit dieser Verfilmung keinen Ruhm, wie mit "Es, Christine, Sie" oder "Misery" der Fall war. Bei uns reichte es nicht mal für eine Kinoauswertung. Daher dauerte es auch wahrscheinlich fünf Jahre, bis man eine (gorige) Fortsetzung nachschob.
Vor 27 Jahren musste Jim mitansehen wie sein Bruder Wayne (Chris Demetral) von einigen Schlägern (Robert Rusler, Nicholas Sadler, Bentley Mitchum und Don Ruffin) erstochen wurde. Keiner ausser Jim kam lebend aus dem Eisenbahntunnel, denn der Zug erfasste das Auto der jugendlichen Schläger. Nun ist Jim Norman (Tim Matheson) erwachsen und muss dank seines Lehrerjobs in seine Heimatstadt zurückkehren. Kurz nach der Ankunft bekommt Jim Visonen und Alpträume, auch werden einige seiner Schüler ermordet aufgefunden. Die Ursache offenbart sich Jim bald als schrecklicher Alptraum. Die Gang, welche seinen Bruder damals ermordete, ist von den Toten auferstanden und sie wollen Rache. Diesmal ist Jim samt Frau (Brooke Adams) und Sohn (Robert Hy Gorman) an der Reihe.
Die Story bietet zwar keinerlei plausible Erklärungen, wurde aber von McLoughlin sehr atmosphärisch inszeniert. Das Geschehen spielt sich in einer Kleinstadt ab, richtig unheimlich kommt der dunkle Eisenbahntunnel daher, zusätzlich arbeitete man mit vielen Nebelmaschinen. Ständig hört Jim das Geräusch des Zuges, doch der Zug fährt schon lange nicht mehr auf den Gleisen. Der Zuschauer weiss anfangs überhaupt nicht um was es eigentlich geht. Erst in Jim´s Alpträumen setzt sich das damalige Geschehen langsam zusammen. Sein älterer Bruder Wayne war gleichzeitig sein bester Freund, mehr durch ein Versehen wird er von der Gang erstochen, welche dann selbst durch den heranfahrenden Zug ums Leben kommt. Doch nun sind sie als Untote hinter Jim her. Für jede Auferstehung, wird ein Schüler aus Jim´s Klasse ermordet. Jim beobachtet die Morde, kann sie sogar teils vorhersehen, doch Niemand will ihm glauben, nicht mal seine Frau. So gefährdet er seinen Job als Lehrer und auch von der Polizei wird er als Mörder verdächtigt.
Es dauert ein Weilchen bis es unheimlich wird, doch während des ganzen Films ist die Spannung auf gutem Niveau. Schocks bleiben aus, genauso wie Goreszenen, aber in der zweiten Halbzeit drückt McLoughlin ordentlich aufs Gas. Die blutigen Zombiefratzen der drei Untoten sind recht unheimlich gestaltet, doch diese Gesichter sind nur selten zu sehen, aber Make up technisch sehr ordentlich. Mit ihrem schwarzen Wagen, welcher beim Beschleunigen ganze Flammenstöße aus den Auspüffen absondert, machen sie sich auf die Jagd nach Jim´s Schüler und seiner Familie. Während des Films gibt es die Ein oder Andere gruselige Szene, oder mal einen unblutigen Mord. Man arbeitet auf das Finale hin, welches zwar vorhersehbar, jedoch trotzdem spannend und auch actionreich ausfällt. Ein Dorn im Auge ist das kitschige Treffen zwischen Jim und seinem toten Bruder Wayne. War zwar gut gemeint, ist aber Fehl am Platz, auch ergibt die Weltenspringerei überhaupt keinen Sinn. Den Darstellern kann man in keinster Weise einen Vorwurf machen.
Sehr atmosphärisch und im Stile der 80er Jahre inszeniert. Gruselig ja, richtig spannend leider nein. Die Darsteller machen ihre Sache gut, so bleibt ein unterhaltsamer Untotenhorror der ohne Blut auskommt und leider kaum Erklärungen liefert.